Mehr Bildung für mein Kind
Laut der PISA-Studie schneiden Deutschlands Schüler recht schlecht ab und landen im Internationalen Vergleich auf den hinteren Rängen. SWR1 Rheinland-Pfalz sprach mit Dr. Dieter Lambrich, Regierungsschuldirektor am Institut für Fortbildung und schulische Beratung in Speyer. Der Spezialist für Lehrerfortbildung sagt: "Wir brauchen eine Schule, die alle Kinder nach ihren Möglichkeiten fördert. Sowohl die besonders schwachen, als auch die besonders guten Schüler müssen dabei berücksichtigt werden." In unserer Sendung SWR1-"Der Vormittag" konnten Sie dem Experten Ihre Fragen stellen:
Frage: Warum kann man die Klassengrößen nicht einfach auf 15 Schüler senken?
Antwort: Das wäre sehr teuer. Die Lehrerverbände fordern genau das. 15 pro Klasse ist sicher illusorisch aber unter 30 sollten es schon sein. Dafür müssen sich die Elternvertretungen stark machen.

Frage: Fehlt es an Disziplin in den Schulen? In Frankreich haben die Kinder mehr Respekt.
Antwort: Ja, Lehrer müssen Kinder auch ihre Grenzen aufzeigen. Diszipln darf aber nicht mit Druck verwechselt werden. Wenn der Druck hoch ist, geht die Freude am Lernen verloren. Manchmal muss aber einfach klassisch gebüffelt werden.

Frage: Warum werden werden unsere Kinder nicht ausreichend am Computer ausgebildet?
Antwort: Einige Schulen in Rheinland-Pfalz sind nur dürftig mit PCs ausgestattet. Andere Bundesländer sind da weiter und haben den Computer neben dem Buch schon längst als wichtiges Unterrichtsmittel eingeführt.

Frage: Warum werden besonders gute und schlechte Schüler nicht differenziert gefördert?
Antwort: Dafür haben wir haben im Prinzip unser differenziertes Schulsystem mit verschiedenen Schulformen. Innerhalb einer Form, z.B Gymnasium müsste dann aber nochmal unterschieden werden: welcher Schüler braucht im Unterricht eine besondere Förderung oder Herausforderung.

Frage: warum dürfen Lehrer nur Stoff der vergangenen drei Stunden abfragen, so daß sich Schüler nur im Kurzzeitgedächtnis etwas merken müssen.
Antwort: Das ist gar nicht das Problem. Die Pisa-Studie hat nicht Wissen abgefragt, sondern Fähigkeiten: z.B. Rechenaufgaben lösen, einen Text lesen oder schreiben. Wenn es ums Wissen gegangen wäre, hätten unsere Schüler vielleicht besser abgeschnitten.

Frage: macht es Sinn, mein Kind auf eine Waldorfschule zu schicken?
Antwort: Das kann durchaus Sinn machen. Allerdings wäre es gut, wenn die Reformschulen sich auch an Studien wie PISA beteiligen würden.

Wenn Sie persönlich noch Fragen an Dr. Lambrich haben, können Sie diese per e-Mail schicken: lambrich@uni-landau.de
Hören Sie auch zu diesem Thema unsere Sendung SWR1-"Thema heute" am Donnerstag, 6.12. zwischen 19.30 und 20 Uhr.
Weitere Informationen im Internet finden Sie unter
http://www.mpib-berlin.mpg.de/pisa/
Homepage von PISA-Deutschland

http://www.swr.de/nachrichten/gespraech/2001/12/05/
SWR2-Tagesgespräch vom 05.12.2001
Anke Hlauschka im Gespräch mit Jürgen Möllemann (FDP)

Ja aber .... was macht denn unsere Kinder so "dumm"?

Langstrumpf-Kuh nickt bei Wind

Schüler der Grundschule Weene erreichten dritten Platz bei Umweltwettbewerb des BUND

Für ihre Arbeiten zum Thema "Windenergie" gab es großes Lob für die Kinder.

ute Ihlow. Großer Tag für die kleinen Umweltschützer der Grundschule Weene: Mit ihrem Beitrag zum Umweltkindertag des BUND haben sie den dritten Platz gemacht. Ihr Thema: Windenergie. "Eure tollen Aktionen und lustige Ideen mussten einfach belohnt werden", lobt Inge Mannes vom Öko-Werk Emden. Sie hat für jeden der 20 Schüler eine Urkunde und für alle zusammen eine Kiste Bücher und Spiele mitgebracht.

Bei der Preisverleihung fühlt sie den Kindern gleich noch mal auf Zahn. Warum ist Windenergie so wichtig? "Sonst hätten wir hier jetzt keinen Strom", sagt ein Schüler. Naja, nicht ganz richtig. Also? "Weil das sauberer Strom ist", weiß ein Mädchen. Gelernt hat sie es während des Umwelttages. Da haben die Schüler aus Weene unter anderem eine Windkraftanlage besichtigt. "65 Meter sind wir im Turm hochgeklettert", erzählen die Kinder und wissen sogar, wieviel Stufen das waren. 300. Außerdem haben sie im Werkunterricht Modelle der Windmühle und Bewegungsspiele gebaut.

Eins dieser Spiele steht noch immer im Gassenzimmer: die Pipi-Langstrumpf-Kuh. Angetrieben von Wind, bewegt das Tier aus Holz seinen Kopf. Die Kuh, die Mühlen und alles, was die Schüler sonst an Informationen gesammelt haben, zeigen sie dem Rest der Schule in einer Windausstellung. Auf die sind sie genauso stolz, wie auf den Preis. Die Freude darüber sollte aber noch einmal besonders hervorgehoben werden, findet eine Grundschülerin. "Schreiben Sie bitte: Georgina H. freut sich sehr." Okay. Gefreut haben sich natürlich auch Saskia, Lukas, Christian, Hendrik, Lars, Stefanie, die beiden Marias, die andere Georgina, Anna-Lena, Timo, Wilko, Julian, Tatjana, Christopher, Eike, Vera, Dennis, Melanie, Projektleiterin Elvira Eden und Klassenlehrerin Lilo Pommer. Platz drei ist schon etwas, denn an dem Wettbewerb haben sich 200 Schulen beteiligt. - Ostfriesen-Zeitung (S AW 24) 07.12.2001