Lesen Sie, wie sich die Sachsen gleich in mehrfacher Hinsicht von Rheinland-Pfälzern unterscheiden, daß sich allen voran die Sachsen weder ihre Liebe zur Heimat durch Geld abkaufen, noch sich durch „Gewinnbeteiligungen“ bestechen lassen!

Sachsen-Protest gegen Windkraft – erstmals muß ein deutscher Umweltminister einlenken

Das gab es bisher noch nie in Deutschland – der Umweltminister eines Bundeslandes kann den Protest von Umweltschützern, aber auch anderen Bürgern gegen natur-und landschaftszerstörende Windkraftwerke nicht einfach abtun, beiseiteschieben – sondern sieht sich zu vorsichtigem Taktieren gezwungen. Ausgerechnet zum Tag der erneuerbaren Energien räumte Sachsens zuständiger Minister Steffen Flath vergangenen Sonnabend ganz offiziell in einer Presseerklärung ein:“Gegen den Willen der Bürger hat diese moderne Form der Energiegewinnung keine Zukunft.“ Windräder würden immer wieder auf den Widerstand der örtlichen Bevölkerung stoßen. Deshalb sollte das Zusammenspiel von Investoren, Bürgern, Grundstückseigentümern und Gemeinden verbessert werden. Flath befürwortete Investorenmodelle, die die örtlichen Gegebenheiten besser berücksichtigen „und eine Gewinnbeteiligung der Bürger am Betrieb der Windräder ermöglichen.“ Daß sich ausgerechnet die Sachsen ihre Liebe zur Heimat durch Geld abkaufen, sich durch „Gewinnbeteiligungen“ bestechen lassen, um Naturzerstörung hinzunehmen, ist indessen sehr unwahrscheinlich. Das zeigt der bisherige Protest: In keinem anderen deutschen Bundesland streiten soviele Windkraftgegner und Windkraftbetreiber vor Gericht bis in hohe Instanzen, prozessieren Betreiber gegen so viele Städte und Gemeinden, die partout keine häßlichen, gesundheitsschädigenden Wind-Industrieanlagen in schöner Landschaft wollen. CDU-Ministerpräsident Biedenkopf hatte zuvor auf diese Stimmung in der Bevölkerung offenbar auch wahltaktisch Rücksicht genommen, als er betonte, bei den Windkraftwerken handele es sich um „Gelddruckmaschinen“, die ökonomisch ebenso sinnlos seien wie ökologisch. Er bezog sich damit auch auf jene rund 420 Anlagen in Sachsen. Sein Umweltminister Flath erläuterte jetzt beschwichtigend, beim Ausbau regenerativer Energiequellen werde in dem Bundesland die Nutzung der Biomasse die Hauptrolle spielen.(kh)