Pressespiegel: Dezember 2001

Topps + Flopps 2002

Das Traumschiff in schwerer See, vom ZDF-Medienpark und der Investoren-Suche. - Hier geht es um die Koggelores-Freizeitanlage mit dem Hotel-Traumschiff ...

Von der Macht der Bosse - »Politik 2001: Wahlen, Kungelei und kreative Köpfe, Schwarzarbeit und Windkraft, Flugtag und Bürgermeisterwahlen, kreative Köngernheimer und aufmüpfige Ortschefs: Es gestaltete sich abwechselungsreich, das Jahr aus Sicht der Kommunalpolitik.«

CDU: Beck soll sich erklären - Sondersitzung zu Justizposten

Vom Geld zum Tausch von Äckern: Im Zuge eines Ackerzweitbereinigungsverfahren in Rheindürkheim sollen die landwirtschaftlich genutzten Flächen "wirtschaftlich sinnvoll" neu geordnet werden. Dabei sollen Gewässerrandstreifen am Seegraben ausgewiesen werden. Die dazu benötigten Grundstücke sollen als "Tauschflächen" angekauft werden. Diese "außerplanmäßigen Ausgaben" in Höhe von 360000 Mark werden "abgedeckt" durch Landesmittel und der Ausgleichszahlung für die Windräder in Leiselheim.

Ebenfalls um sonst nichts wie um's Geld geht es beim Naturpark – eine Chance für die Region, während andere ihr finanzielles Heil in Windindustrieparks sehen. Erdesbach: "Ja zu weiteren Windrädern", dort ist sogar ein zweites Unternehmen aktiv, und in Konken setzte Windpark-Bauherr auf "Konsens"

Regierung pocht auf Windturm, Distanz zum Wald spielt eine Rolle

Wind im Ausschuss

Windpark im Wattenmeer

Der Watten-Rat: Neuer Name, bewährtes Engagement

Thema "Bürgerwindpark": Windpark für alle offen halten - Kritik am Verfahren um Park in Bentstreek

B o d e n w e r d e r Geschafft: Erster Windmotor ist montiert

RWE und Eon bauen ihre Führungsposition in Deutschland weiter aus


Windpark im Wattenmeer
Niederländer machen sich mit Plan am Abschlussdeich bei Deutschen und Dänen unbeliebt Die Deutschen haben Anträge für Windparks im Nationalpark Wattenmeer abgelehnt. Die Niederländer planen weiter.

sr Ostfriesland/Husum. 109 Windenergieanlagen. Bis zu 120 Meter hoch. Mitten im Wattenmeer. Mit ihren munteren Planungen für einen Offshore-Windpark am Abschlussdeich machen sich die Niederländer unbeliebt. Bei Dänen, Deutschen und ihren eigenen Umweltverbänden. "Ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarung der trilateralen Wattenmeerkonferenz", sagt Hans-Ulrich Rösner, Wattenmeer-Experte der Umweltstiftung WWF. Es ist nicht so, dass Deutsche und Niederländer von den Planungen direkt betroffen sind. Denn der Windpark am Abschlussdeich soll einige hundert Kilometer von beiden Ländern entfernt aufgestellt werden. Aber Dänen und Deutsche haben nach der Wattenmeerkonferenz von Stade 1997 darauf verzichtet, irgendwelche Planungen von Windparks in Schutzgebieten voranzutreiben. Auch für das ostfriesische Wattenmeer gab es Windpark-Anträge, die von der Bezirksregierung prompt abgewiesen wurden.

Vor allem die Dänen regen sich auf. Der Wattenbeirat hat den Umweltminister in Kopenhagen aufgefordert, Bedenken gegen das Vorhaben anzumelden. In Deutschland gibt es noch keine Anstrengungen dieser Art, "aber wir sind alle ein bisschen erschrocken", meint Rösner. Auch die großen niederländischen Naturschutzverbänden sind entsetzt. Ihrer Auffassung nach wird der Windpark direkt in eine der wichtigsten Vogelzugrouten von Sibirien nach Afrika gebaut. 15.000 Vögel werden dem Windpark jährlich zum Opfer fallen, haben die Kritiker der Windpark-Planungen ausgerechnet. Die niederländische Regierung hält vorerst an den Planungen fest. Sie will den Windpark allerdings nur genehmigen, wenn die europäischen Naturschutzrichtlinien beachtet würden. Was nicht der Fall ist, wie die Verbände meinen. Vom Einhalten der Beschlüsse der Wattenmeerkonferenz zwischen Deutschen,

Niederländern und Dänen ist dabei nicht die Rede. Rösner weiß warum: "Die trilateralen Beschlüsse fußen auf freiwilligen Vereinbarungen", sagt der Wattenmeerexperte. Der Windpark sei ein klarer Verstoß gegen die Stader Erklärung, "Aber diese Erklärung ist nicht bindend." Im übrigen hätten die Deutschen im Muschelstreit dieses Jahres ähnlich gehandelt. In diesem Fall waren es die Niederländer, die sich darüber beschwerten, dass deutsche Fischer in der Emsmündung eine Muschelbank abräumten. "Natürlich ist der Windpark ein viel schwererer Eingriff", meint Rösner.

Wenn er denn kommt. Ziehen die Niederländer den Plan durch, befürchten die niederländischen Umweltschutzverbände, dass auch andere Absprachen zwischen Deutschen, Dänen und Niederländern kippen. - Ostfriesen-Zeitung 27.12.2001 (S. 10)

Ja zu weiteren Windrädern
ERDESBACH. Sein Einvernehmen für zwei weitere Windkraftanlagen hat der Gemeinderat bei einer Dringlichkeitssitzung gegeben. Auf dem Bistersberg sollten auf Erdesbacher Gemarkung bisher drei und auf Patersbacher Gemarkung zwei Windräder von dem Unternehmen JUWI gebaut werden. Nun hat das Hockweilerer Unternehmen Neue Energietechnik bei der Kreisverwaltung einen Bauantrag für zwei weitere Windräder gestellt. Nach einer langen Diskussion stimmten schließlich acht für und drei Räte gegen den Bauantrag. Die Ratsmitglieder machten die Zusage davon abhängig, dass die beiden zusätzlichen Windräder die gleiche Höhe haben und zu den gleichen finanziellen Bedingungen gebaut werden. (say) RON - RHEINPFALZ ONLINE, Donnerstag, 13. Dez , 03:45 Uhr

Noch zwei Windräder für den Bistersberg ERDESBACH: Zweites Unternehmen aktiv
Auf dem Bistersberg zwischen Erdesbach und Altenglan plant das Unternehmen Juwi den Bau von fünf Windkraftanlagen. Jetzt beabsichtigt das Hockweiler Unternehmen "Neue Energietechnik" (NET) zwei weitere Windräder auf dem Bistersberg mit einer Energieerzeugung von je 1,5 Millionen kWh zu errichten. Dies teilte NET-Mitarbeiter Marc Wiemann auf Anfrage mit.
Laut Wiemann sei der Eigentümer eines Grundstückes schon im August des vergangenen Jahres auf sie zugekommen und habe den Windkraftanlagenbau vorgeschlagen. Der Altenglaner VG-Rat hatte bereits beschlossen, den Bistersberg als Windkraftstandort in den Flächennutzungsplan aufzunehmen. Nach einem von der VG in Auftrag gegebenen Gutachten gehört dieses Gebiet zu einem der insgesamt drei geeigneten Flächen. Auch Wiemann bezeichnet den Bistersberg als sehr gut geeignet, die Windverhältnisse seien "hervorragend".
Die im Falle des Windparks Konken von der Gemeinde Langenbach geäußerten Bedenken wegen der Geräuschemission, sei hier nicht zu erwarten. Der Bau stehe aber noch nicht fest, denn man wolle nicht an den "betroffenen Gemeinden vorbei" die Anlagen errichten, sagte Wiemann. Man habe etwas spät die Ortsgemeinde Erdesbach in das Bauvorhaben eingeweiht, da man in das Konkener Projekt sehr stark eingebunden gewesen sein. Heute steht das Vorhaben auf der Tagesordnung des Erdesbacher Gemeinderates. (say) RON - RHEINPFALZ ONLINE, Mittwoch, 14. Nov , 03:45 Uhr

Windpark-Bauherr setzt auf Konsens - KONKEN: Info-Gespräch mit Bürgermeistern
Der Bauherr des Konkener Windparks, die "Neue Energietechnik Gmbh" (NET) lud gestern die Ortsbürgermeister der umliegenden Dörfern zu einem Informationsgespräch ein. Zwei der vier Windräder waren in der vergangenen Woche aufgebaut worden (wir berichteten).
Laut NET-Geschäftsführer Dr. Uwe Seher habe man schon im September 1998 mit dem Grundstückseigentümer erste Gespräche über eine Errichtung eines Windparks auf der Konkener "Harz-Höhe" geführt. Ursprünglich sei der Aufbau von sieben Windkraftanlagen geplant gewesen. Um die Richtwerte bei der Lärmemission auch einhalten zu können, sei die Zahl schließlich reduziert worden.
Seher bedauerte, dass kein Vertreter der Ortsgemeinde Langenbach zu dem Gespräch erschienen sei. Die Ortsgemeinde hatte Einwände gegen diesen Windpark als Träger öffentlicher Belange gelten gemacht. Diese Bedenken seien aber eingegangen, als die Planung und die Vorbereitung zu weit fortgeschritten gewesen sei, erklärte Seher. Sein Unternehmen sei daran interessiert, sämtliche Bedenken gegenüber der Windkraft zu entkräften, und er sei überzeugt, dass auch die Langenbacher Bürger nach der Inbetriebnahme feststellen werden, dass die Lärmemission sehr gering sei.
Seher hob die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Konken hervor. Ortsbürgermeister Winfried Bender bestätigte dies. Seien irgendwelche Probleme aufgetaucht, habe man stets eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden. Seher und Bender würdigten die Bedeutung der regenerativen Energie für die Zukunft. Laut Seher sei jetzt schon abzusehen, wann die Ölreserven zur Neige gingen und da müsse bereits jetzt Vorsorge getroffen werden. In Zukunft werde sein Unternehmen sich neben der Windkraft auch anderen regenerativen Energiequellen widmen, wie etwa Biogasanlagen.
Auch technische Daten erfuhren die Ortsbürgermeister. Jedes der vier Windräder bringe eine Leistung von 850 kW, was einer Energieerzeugung von mehr als 1,7 Millionen kWh entspreche. Durch eine Windkraftanlage könne der Bedarf eines Dorfes in der Größe Konkens mit elektrischer Energie versorgt werden. In dieser Woche werden die restlichen beiden Windräder erstellt, die von der Koblenzer proVento AG betrieben werden. (say) RON - RHEINPFALZ ONLINE, Dienstag, 13. Nov , 03:45 Uhr

06.11. GEGEN DEN WIDERSTAND DER WARCHAUER BEGINNT DER BAU ZWEIER WINDRÄDER
Eklat auf dem Acker
MARION VON IMHOFF
WARCHAU - Trotz des anhängigen Klageverfahrens gegen zwei bei Warchau geplante Windkraftanlagen hat der Investor am Wochenende mit dem Bau der Zuwegung begonnen. Bürgermeister Rolf Gelhaar und Vertreter der Bürgerinitiative, die bei der ersten Kunde davon zum Grundstück geeilt waren, konnten den Baustart nicht verhindern. Gestern legte der Anwalt der klagenden Gemeinde Warchau, Dirk Stieger, einen Eilantrag beim Potsdamer Verwaltungsgericht ein. Er will einen Baustopp erwirken. Bis Redaktionsschluss war der Ausgang dieses Antrags ungewiss. Warchau kämpft seit vorigem Jahr gegen die Windkraftanlagen, deren Bau sie ausdrücklich die Zustimmung verweigert hatte. Die vom Kreis erteilte Baugenehmigung versucht sie im Wege des Klageverfahrens aufzuheben. Rechtsanwalt Stieger argumentiert, das "Nein" der Gemeinde hätte nicht übergangen werden dürfen.
Er beruft sich auf einen Runderlass des Landes, wonach ab zwei Windrädern ein umfangreiches Genehmigungsverfahren anzuwenden sei. Diesen Erlass hätte der Kreis "trickhaft", so Stieger, umgangen, in dem er beiden Anlagen einzeln grünes Licht gab. Unterdessen fürchtet die Bürgerinitiative (BI), dass der Investor, die Future-Energie-GmbH, vollendete Tatsachen schafft. "Wir sind völlig hilflos", sagte gestern BI-Mitbegründer Eckhardt Hahmann. "Wir gehören schließlich nicht zu den Leuten, die sich an der Straße festketten."
Schon nächste Woche sollen die Fundamente der ersten Windanlage gegossen werden. Das sagte der zuständige Bauleiter der Bauunion Wismar, Martin Uhle. Für die Projektierung federführend ist eigenen Angaben nach die Windkraft Engineering GmbH. Das Unternehmen fürchtet jetzt, "dass Trecker anrollen", um die Bauarbeiten zu blockieren, so ein Sprecher. "Wir machen nur das, was nach Recht und Gesetz erlaubt ist." Die Wusterwitzer Amtsdirektorin Gudrun Liebener sieht das nicht so. Sie erstattete gestern gegen die Betreiberfirma Anzeige. Die Zuwegung sei nicht genehmigt und daher illegal. Zudem sei ein Alleebaum stark beschädigt worden.
Die beiden geplanten Windkraftanlagen sollen eine Nabenhöhe von 65 Metern haben und vom Warchauer Ortsteil Gollwitz nur 500 Meter entfernt sein. Der Gemeinde sind sie in der noch unberührten Landschaft mit brütenden Kranichen ein Dorn im Auge. - Märkische Allgemeine

Regierung pocht auf Windturm, Distanz zum Wald spielt eine Rolle
Landkreis. Die Bezirksregierung Lüneburg pocht weiter darauf, dass die zweite 150-Meter-Windkraft-Anlage an der A1 in Oyten-Bassen gebaut wird. Auch, wenn sie etwas außerhalb des Vorranggebietes liegt. Das teilte Regierungssprecherin Katrin Dreeßen auf Anfrage dieser Zeitung mit. Zur Erinnerung: Der Landkreis hatte zwei Bauanträge des Windkraft-Investors Alexander Jäger-Bloh für Anlagen in Bassen abgelehnt. In einem Fall gab die Bezirksregierung dem Kreis Recht, im anderen Fall aber nicht. Sie wies ihn an, hier die Baugenehmigung zu erteilen. Der Landkreis reagierte bisher aber nicht (wir berichteten).
Wie Dreeßen bestätigte, hat der Investor einen Anwalt eingeschaltet. Dessen Schreiben will die Regierung jetzt an die Staatskanzlei weiterleiten. „Und wir werden dabei auch unsere Rechtsauffassung zum Ausdruck bringen“, sagte Dreeßen. Zwar stünden beide Anlagen etwas außerhalb des Vorranggebietes. Doch die eine sei zu genehmigen, weil sie nur rund 200 Meter von dem bestehenden Windturm und 300 Meter von der Autobahn entfernt wäre. Der Abstand zum nahegelegenen Wäldchen würde zudem noch 120 Meter betragen. Die Distanz zum Wald ist der Grund, warum die Behörde den anderen Mast ablehnt. Sie beliefe sich nur auf 80 Meter. - Weser-Kurier, von unserer Redakteurin Patricia Brandt

Wind im Ausschuss
Landkreis (vl). Der Planungs-, Wirtschafts- und Bauausschuss des Landkreises Verden tritt am Dienstag, 8. Januar, im Kreistagssaal zusammen. Im Blickpunkt der Sitzung stehen der Haushalt 2002 und das Regionale Raumordnungsprogramm mit den Vorrangstandorten für die Windenergie. Beginn 14.30 Uhr. - Weser-Kurier

Windpark für alle offen halten - Kritik am Verfahren um Park in Bentstreek
-hä- Friedeburg / Bentstreek. Scharfe Kritik übt die SPD-Ratsfraktion an dem bisherigen Verfahren der Betreibergesellschaft bei der Vertragsgestaltung zum geplanten Bürgerwindpark Bentstreek. Wie Vorsitzender Günter Peters dazu mitteilt, habe die SPD-Fraktion deutlich gemacht, dass sie einem Vertrag der Betreibergesellschaft mit der Gemeinde Friedeburg nur dann zustimmen werde, wenn diese vorher nachweist, dass sie allen Bürgern in einem öffentlichen Aufruf die Möglichkeit einräumt, sich mit einem Betrag, der um die 10 000 Mark betragen sollte, an dem Bürgerwindpark Bentstreek beteiligen kann.
Das sei bisher nicht der Fall, so Peters für die SPD-Ratsfraktion. Scheinbar sollen sich nur wenige mit hohen Anteilssummen den "Kuchen" teilen. "Es ist unverantwortlich, wenn die Gemeinde Steuergelder für die Erschließung und die Genehmigung des Bürgerwindparks ausgibt, die Gewinne anschließend aber nur in die rechtlich schwer durchschaubaren GmbHs und Co. KGs fließen", so Peters. - Anzeiger für Harlingerland, Wittmund 24.12.2001 (S. 11)

Topps + Flopps 2002: Die Energieriesen werden immer größer Von Olaf Preuß, Hamburg
Seit der Öffnung der europäischen Strom- und Gasmärkte wachsen die großen Versorger massiv. In der Ölbranche hält die Konzentration an. Anbieter erneuerbarer Energien – vor allem Windkraftbetreiber – bauen ihre Nische erfolgreich aus.
Wachstum durch Übernahmen ist der beherrschende Trend in der Energiewirtschaft. Die Konzentration auf fast allen Ebenen wird 2002 anhalten: Seit der Liberalisierung der Märkte sichern sich die großen nationalen Strom- und Gasversorger die Führungspositionen in Europa, einige sind bereits auf dem Sprung in die USA. Stromkonzerne verleiben sich Gasversorger ein und bauen zugleich ihr Geschäft bei der Wasserversorgung aus. "Derzeit und in naher Zukunft wird die Konzentration auf Kernbereiche bei gleichzeitigem Verkauf von Beteiligungen der bestimmende Trend sein", heißt es in einer aktuellen Studie der HypoVereinsbank über die Versorger. Aus der FTD vom 27.12.2001 www.ftd.de/energiemarkt

Der Hintergrund: Das Traumschiff in schwerer See
vom ZDF-Medienpark und der Investoren-Suche
"Nein", versichert Peter Wagner, Geschäftsführer der ZDF Medien-park-Projektentwicklungsgesellschaft (MPEG) in Mainz unverdrossen, der Zeitplan bis zur Eröffnung der Freizeitanlage mit dem Hotel-Traumschiff müsse nicht neu geschrieben werden: "Es bleibt bei 2004; wir haben noch Luft."
Auch nach der Trennung vom vorgesehenen Bauträger, der Firma Hortana Development aus Frankfurt, wegen "Meinungsverschiedenheiten in zentralen Fragen" gibt sich die MPEG zuversichtlich, dass ein neuer Investor gefunden wird. "Zügig" sollten die Gespräche mit anderen Investoren geführt werden, sagt Wagner.
Noch Ende August hatte ZDF-Intendant Dieter Stolte die Hortana als "erfahrenen, leistungsstarken und kreativen Partner" gepriesen, mit dem man seit 15 Monaten zusammenarbeite. Weshalb es nun zum Bruch gekommen ist, will keiner der Beteiligten öffentlich erörtern. Das ZDF und die Hamburger Cinemaxx AG des Kino-Unternehmers Hans-Joachim Flebbe, die über Tochtergesellschaften je zur Hälfte Eigentümer der MPEG sind, verweisen auf eben diese Projektgesellschaft. Die aber blockt bei Fragen nach den Gründen ab.
Eine Frage des Geldes
Auch Hortana-Chef Bernhard Orgler gibt sich nicht sehr gesprächig. Einer Mainzer Zeitschrift, die ihm zugeschriebene ZDF-kritische Äußerungen publiziert hatte, wirft er vor, "falsch zitiert" zu haben. Äußerungen des Frankfurter Kaufmanns in der Mainzer Tagespresse weisen aber in dieselbe Richtung. Ein Knackpunkt war und ist demnach die Finanzierung und Haftung. 215 Millionen Mark (rund 110 Millionen Euro) soll der Medienpark im ersten Bauabschnitt kosten. Das ZDF braucht Partner, die dieses Geld aufbringen. Selbst bauen kann und will es aus rechtlichen Gründen nicht. Keinesfalls werde Geld der Gebührenzahler eingesetzt, versicherte Stolte mehrfach.
Die ZDF sah sich offenbar außer Stande, die weit reichenden und langfristigen Garantien zu geben, die der Frankfurter Investorengruppe vorschwebten. Von "einer Art Patronatserklärung", also einer Art Bürgschaft, soll die Rede gewesen sein. "Das ZDF will schwimmen, ohne nass zu werden", zitierte die Mainzer "Rhein-Zeitung" Kritik des Frankfurter Kaufmanns.
Keine Universal Studios
Zweites Problem: die Konzeption des Medienparks. Nur mit der Aussicht auf Profit wird das ZDF private Bauherren und Betreiber gewinnen können. Andererseits muss die Anlage "programmbezogen" bleiben und darf kein profitorientierter "Rummelplatz" werden. Denn genau dies betonte das Oberlandesgericht Koblenz im August, als es das Vorhaben nach einer Wettbewerbsklage von drei Freizeitparks, darunter der Haßlocher Holiday-Park, unter die Lupe nahm. Orgler hatte nun, abweichend von der ZDF-Planung, die Universal Studios in Orlando (USA) als Vorbild ins Gespräch gebracht und damit offenbar mehr "Kommerz" gefordert, als das ZDF zu akzeptieren bereit war.
Friedrich Begemann, Sprecher einer Bürgerinitiative, die 3000 Unterschriften gegen den Medienpark gesammelt hat, wertet die neuesten Entwicklungen als Beleg dafür, "dass sich das Ganze hinten und vorne nicht rechnet". Auch der Umstand, das ein ähnliches Themenpark-Projekt des Studios Hamburg unlängst geplatzt ist, weil die Investoren absprangen, gibt Skeptikern Aufwind.
Gegen schnelle Entscheidungen spricht eine gewichtige ZDF-Personalie: Intendant Stolte amtiert nur noch bis März 2002. Der Nachfolger soll am 6. Dezember gewählt werden. Dass sich vor dessen Amtseinführung Wesentliches in Sachen Medienpark tut, ist eher unwahrscheinlich. Und schließlich warten auf das "Traumschiff" noch juristische Klippen: Drei Mainzer Medienpark-Gegner haben gegen den Bebauungsplan ein Normenkontrollverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht beantragt. Die Akten seien "sehr umfangreich", ist vom Gericht zu hören. Mit einer Entscheidung könne wohl erst "im ersten Halbjahr 2002" gerechnet werden. - Von unserem Redakteur: Stephan Pieroth, RON -
RHEINPFALZ ONLINE, Mittwoch, 14. Nov , 03:45 Uhr

RWE und Eon bauen ihre Führungsposition in Deutschland weiter aus:
Eon RWE Mirant Vattenfall BP EnergieKontor
Auch im Ölgeschäft setzt sich der Konzentrationstrend fort. Multinationale Konzerne schlucken kleinere Konkurrenten, um ihre Position im zunehmend riskant werdenden Geschäft mit der Öl- und Gasförderung zu stärken. Dabei verschwinden die deutschen Ölkonzerne durch Übernahmen aus dem Tankstellengeschäft in Deutschland.
Politischer Rückenwind
Dagegen wachsen die Anbieter erneuerbarer Energien hier zu Lande stetig, ihre Aktienkurse zeigten sich 2001 robust gegenüber den stark fallenden Börsenindizes. Vor allem das Geschäft mit der Windkraft verspricht in den kommenden Jahren einen starken Zuwachs - allerdings nur dank politischer Unterstützung. Ohne das Energie-Einspeisegesetz zur Förderung erneuerbarer Energien wären selbst die geplanten großen Windparks vor den deutschen Küsten nicht wirtschaftlich.
"Multi Utility - Multi Energy" heißt das Motto der führenden deutschen Energieversorger Eon und RWE. Sie ahmen damit das traditionelle Versorgungsmodell der Stadtwerke nach, die ihren Kunden seit Jahrzehnten Strom, Erdgas und Wasser aus einer Hand verkaufen. Die bisherigen Mischkonzerne Eon und RWE stoßen Unternehmen und Beteiligungen ab, die nicht zum Kerngeschäft mit Strom, Gas und Wasser zählen; parallel dazu bauen sie durch Zukäufe von Versorgern in Europa und in den USA ihre Infrastruktur und ihre Kundenbasis massiv aus.
Regional ist das Ziel
Entscheidend ist es für die Versorger, möglichst schnell regionale Märkte zu besetzen und sich dort Anteile zu sichern, denn der Energie- und Wasserverbrauch in Europa verspricht in absehbarer Zukunft keine überraschenden Zuwächse.
Vor allem die Verbindung von Strom- und Erdgasgeschäft macht Sinn, schon wegen der absehbaren Entwicklung der Infrastruktur: Erdgas wird mittelfristig - unter anderem wegen des Ausstiegs aus der Atomkraft in Deutschland - deutlich stärker zur Stromerzeugung eingesetzt werden, sei es in neuen Großkraftwerken oder in kleinen Brennstoffzellen.
Fraglich ist, wie das Wassergeschäft zu Strom und Erdgas passt. Wasser lässt sich, anders als Strom und Gas, nicht über weite Strecken leiten, einen Preiswettbewerb bei Wasser wird es daher wohl nicht geben. Private Betreiber kommunaler Wasser- und Abwassernetze können zwar langfristig mit stabilen Erträgen rechnen, müssen aber Milliardensummen in die Erneuerung der Infrastruktur investieren.
Vorbild Strom
Um im Endkundengeschäft Synergieeffekte beim Handel mit Strom, Gas und Wasser zu realisieren, müssen die Konzerne den Zugang zu den kommunalen Versorgungsstrukturen ausbauen. Im Stromgeschäft zeigt sich seit der Liberalisierung des deutschen Marktes 1998, dass Direktmarketing nach dem Vorbild von Yello Strom Verluste bringt - unter anderem, weil kommunale Netzbetreiber neuen Anbietern die Stromdurchleitung erschweren. "Die Bereitschaft der Stromkunden in Deutschland, ihren Versorger zu wechseln, ist minimal", stellt Eon-Chef Ulrich Hartmann fest.
Die Konzerne setzen daher vor allem darauf, die Stadtwerke mit ihrer starken Bindung zu den Endkunden zu übernehmen. Kritiker fürchten, der Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt könne dadurch heimlich wieder beendet werden: "Es ist dringend notwendig, darauf zu achten, dass die Versorgungsunternehmen nicht durch geschickte Beteiligungsstrategien den Wettbewerb auf Dauer aushebeln. Hier kann nur eine schärfere Fusionskontrolle Abhilfe schaffen", sagt Manfred Panitz vom Verband der Energie-Abnehmer (VEA).
Strom zumindest wird in Deutschland wieder teurer. Nach der Liberalisierung waren die Preise abgestürzt; neue Direktvermarkter und Überkapazitäten bei den Kraftwerken zwangen die ehemaligen Gebietsmonopolisten zum Wettbewerb. Nach der Schließung von Kraftwerken und angesichts mangelnder Wechselbereitschaft der Stromkunden drehte sich der Trend im Jahr 2001 wieder um. - © 2001 Financial Times Deutschland

Mehr Geld für Nordwesten
Golibrzuch zu VW-Stiftungsmitteln. Ein Beirat solle künftig Geld aus der VW-Stiftung verteilen. Das meint der Grünen-Finanzexperte Michel Golibrzuch (Bild). Er sieht den Nordwesten benachteiligt.
Von Heinz-Josef Laing
Frage: Bei der Vergabe der Vorab-Mittel der Volkswagen-Stiftung wird der Nordwesten regelmäßig zugunsten anderer Landesteile benachteiligt. Kennen Sie die Gründe?

Golibrzuch: Weil der Nordwesten in der Vergangenheit bei der Mittelvergabe zu kurz kam, fehlen heute Sonderforschungsbereiche, die weitere Mittel anziehen. Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden, um mehr wissenschaftliche Arbeitsplätze auch in unserer Region zu schaffen. Im Vergleich zu anderen Landesteilen gibt es leider für Hochschulabsolventen zu wenig Beschäftigungsangebote.

Frage: Wo gibt es dringenden Bedarf?
Golibrzuch: Vor allem Naturwissenschaften und Informatik müssen stärker gefördert werden. Wir brauchen aber auch neue Studienangebote an den Fachhochschulen, die zumindest in der Anfangsphase über das VW-Vorab gefördert werden könnten. Hierzu zählen etwa die Gesundheitswissenschaften oder die Meerestechnologie. Durch die geplanten Windpark-Offshore-Projekte in der Nordsee entwickelt sich hier ein völlig neuer Markt.

Frage: Soll weiterhin allein die Landesregierung über die Verteilung der Mittel aus dem VW-Vorab - in diesem Jahr rund 100 Millionen DM - entscheiden?

Golibrzuch: Nein, weil das Verfahren völlig undurchschaubar ist. Wir wollen erreichen, dass ein Beirat eingesetzt wird, in den auch die Landtagsfraktionen ihre Vertreter entsenden. Politik und Wissenschaft müssen nachvollziehen können, welche Anträge aus den Hochschulen überhaupt vorliegen. - Nordwest-Zeitung

B o d e n w e r d e r Geschafft: Erster Windmotor ist montiert
Ottenstein (tz). Geschafft: Der erste von vier geplanten Windmotoren im Windpark "Kölker Berg" in der Feldmark Ottenstein ist trotz einiger wetterbedingter Schwierigkeiten noch vor Weihnachten fertiggestellt worden und wird noch vor der Jahreswende ans Netz gehen.

Eigentlich sollten bereits im Oktober/November die Windräder einsatzbereit sein, nachdem im August mit den umfangreichen Erdbewegungen begonnen worden war. Dann hatten die fertigen Betonanlagen wochenlang geruht, weil es bei den technischen Anlagen Lieferverzögerungen aufgrund großer Nachfrage gab. Erst kürzlich Woche sind die Kräne und Schwerlasttransporte der Firma Bracht KG aus Duisburg/Soest/Erwitte angerückt, hat die Hersteller- und Lieferfirma De Wind AG Lübeck ihr Aufbauteam geschickt und hat das Transportunternehmen aus Porta Westfalica die erste Röhre in drei Teilsegmenten von je 30 Tonnen Gewicht aus Dänemark angeliefert. "Der Transport verlief mit polizeilicher Unterstützung recht zügig", versicherten die Wagenlenker. Doch vor Ort blieben dann zwei Tieflader auf einem Wirtschaftsweg in einer Talsenke "stecken", so dass nur ein erster Röhrenteil platziert werden konnte. "So haben wir fast einen Tag verloren, bis es am Donnerstag mit Hilfe einer Raupe gelang, die Transporter wieder flott zu machen und die noch fehlenden Segmente aufzusetzen und auf 68,50 Meter einzupassen." Da aber aus Stabilitätsgründen die Gondel (60 Tonnen) als Abschluss fehlte, wurde auch diese Aufgabe noch am Abend erledigt. Die Montage der Windmühlen-Flügel war dann ein "Kinderspiel". Die gesamte Windmühle präsentiert sich mit einem Gesamtgewicht von etwa 180 Tonnen ... Pyrmonter Nachrichten

Ostfriesische Nachrichten Aurich: Enercon testet Wasserkraft
Erste Anlage soll in Indien entstehen / Diversifizierung / Windkraft und Landwirtshaft wit Aurich. Enercon will in Indien ein Wasserkraftwerk planen, bauen und betreiben. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine Gesellschaft mit dem Namen Wasserenergie Raghun gegründet und jetzt im Handelsregister veröffentlicht. Nach Auskunft des Unternehmens soll man sich unter Wasserkraftwerk nicht eine Anlage in der Größe des Asuam-Staudammes, sondern eher in der Größe einer typischen Schwarzwald-Wassermühle vorstellen. Es gehe Enercon auch nicht darum, zukünftig, Wasserkraftwerke zu betreiben. Vielmehr wolle man mit dieser kleinen Anlage im eigenen Besitz Erfahrungen sammeln, um zukünftig auch Wasserkraftwerke anbieten zu können. Ein Ziel hierbei sei die Diversifizierung, also die Erweiterung der Produktpalette, zu der ja heute schon nicht nur Strommühlen, sondern auch Meerwasserentsalzungsanlagen gehörten. Weitere Angaben zu diesem Vorhaben wollte das Unternehmen nicht machen, dazu sei es noch viel zu früh. Bei der Windenergie betrachtet Enercon Off-Shore-Windparks als Zukunftschance, die jedoch erst im kommenden Jahrzehnt greift und über der weder heute noch in Zukunft der Bau von Windparks an Land vergessen werden darf: Umweltfreundliche Energie, intakte Landschaft und gesunde Nahrungsmittel gehörten unmittelbar zusammen, da die Einnahmen aus der Windenergie die Landwirte in die Lage versetzen, auf Massentierhaltung zu verzichten und in der Kulturlandschaft zu wirtschaften. Neben Strommühlen, Wasserkraftanlagen und Meerwasserentsalzungsanlagen arbeitet Enercon außerdem mit Hochdruck an Stromspeichern. Unter anderem hat das Unternehmen hierbei konventionelle Batterien im Blick, deren Lebensdauer durch besondere Pflege erhöht werden kann. - Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3 in der gedruckten ON-Ausgabe vom 27. Dezember 2000

CDU: Beck soll sich erklären - Sondersitzung zu Justizposten
MAINZ (wif). Der angebliche Druck der SPD auf die rheinland-pfälzische Justiz wird Thema im Rechtsausschuss des Landtags sein.
Die CDU hat für Donnerstag nächste Woche eine Sondersitzung beantragt, in der nach dem Willen der Union Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) über seinen Einfluss auf die Besetzung von Beförderungsstellen Auskunft geben soll.
Hintergrund des CDU-Vorstoßes sind Informationen, wonach Beck im Jahr 1999 Justizminister Herbert Mertin (FDP) eine Liste mit Namen sozialdemokratischer Juristen vorgelegt haben soll, die von Mertin bei den Beförderungen berücksichtigt werden müssten (wir berichteten am 7. Dezember). Weiterhin will die CDU im Rechtsausschuss die geplanten Richterwahlausschüsse zur Sprache bringen. So müsse geklärt werden, ob diese Gremien nur deshalb gebildet würden, um "künftig eine geräuschlosere Unterbringung von Juristen mit SPD-Parteibuch zu ermöglichen". RON - RHEINPFALZ ONLINE, Mittwoch, 12. Dez , 03:45 Uhr