BI Rheinhessen-Pfalz
"zwischen Rhein und Donnersberg"

Pressemitteilung zu BUND-Forderung zur Windkraftnutzung;
"Die Rheinpfalz", Artikel "BUND: Kritik an Windkraft unberechtigt" vom 28.07.2001

Ob des wachsenden Widerstandes in der Bevölkerung wird die Windkraftlobby nervös
In dem o. g. Artikel fordert der BUND die Landesregierung auf zur konsequenten Umwandlung der verbliebenen offenen Landschaft in Windkraftindustriegebiete. Das Verlangen wird vorgetragen von Ullrich Mohr, welcher inkorrekterweise als BUND-Vorsitzender auftritt, der er nicht mehr ist. Die tatsächliche Vorsitzende dieses Verbandes Agnes Hennen, ist Mitarbeiterin der Windkraftfirma Provento in Kaisersesch. Sie wird aus guten Gründen verschwiegen. Offenbar sollen hier Abhängigkeiten und Verquickungen vertuscht werden. Entsprechend sind dem Artikel auch sonst jede Verdrehung und Halbwahrheit zur Irreführung der Bevölkerung über die ebenso nutzlose wie schädliche Windkraftnutzung recht:

Die Mengenangabe von eingesparten Tonnen an Kohlendioxid in absoluten Zahlen soll beeindrucken, ist aber nichtssagend. Bezogen auf den Gesamt-CO2-Ausstoß in Deutschland macht der theoretische Einspar-Beitrag der Windkraft bei 10.000 Windrädern vernachlässigbare 0,5% aus. Offenbar ist Windkraft der falsche Ansatz zur Lösung des Klimaproblems.

Die von Mohr angeführten Arbeitsplätze in der Windkraft sind subventionsfinanzierte ABM-Maßnahmen. Ihre Grundlagen sind staatliche Förderung aus Steuergeldern, Steuersparmodelle für Kapitalanleger, zwangsweise Abnahme von Windstrom durch die Versorgerfirmen zu einem fast um 400% überhöhten Preis zu Lasten der Verbraucher. Diese Arbeitsplätze entfallen mit der Subventionierung,

Gewinne der Windradbetreiber, die Mohr rechtfertigen will, sind tatsächlich Subventionsprofite, die ohne entsprechende Gegenleistung vereinnahmt werden. Sie beruhen nicht auf einer realen Wertschöpfung: 10.000 Windräder decken gerade einmal geringfügig mehr als 2% des Stromverbrauchs in Deutschland und ohne daß auf die regelmäßige Lieferung Verlaß ist. Das ist kein ernst zu nehmender Beitrag zur sicheren Stromversorgung eines Industriestaates.

Mohr erklärt die "Verschandelung der Landschaft" durch Windturbinen zur Ansichtssache, spricht gleichzeitig aber selbst von der "Beeinträchtigung von Naturhaushalt und Landschaftsbild" durch Windräder. Die sind Industrieanlagen und widersprechen mit dem solchen Bauwerken eigenen Erscheinungsbild der natürlich gewachsenen Gestalt einer Landschaft. In ihrer seriellen Eintönigkeit und Dominanz durch überproportionale Größe und mehr oder weniger ständige Bewegung sowie Positionierung an exponierten Stellen schlagen sie jede Landschaft tot, erst recht wenn sie sich, wie von Mohr gefordert, epidemieartig ausbreiten.

Im Hinblick auf diese Gegebenheiten ist Mohrs Hinweis auf sorgfältige Standortplanung zur Schonung des Landschaftsbildes und des menschlichen Lebensraumes illusionistisch. Bei einem gar noch fortgeführten Ausbau der Windkraftnutzung wird nichts zu Schonendes mehr übrigbleiben. Mohrs Verweis auf die Flächennutzungspläne der Verbandsgemeinden zielt denn auch gar nicht auf die Offenhaltung von Räumen, sondern soll tatsächlich gerade der flächendeckenden Ausbreitung von Windrädern den Boden bereiten, indem nämlich jede Verbandsgemeinde, jede Gemeinde ihre Windfarm bekommen soll.

Mohrs gesundbeterische Formel, daß die Ausbreitung von Windturbinenparks den Tourismus nicht schädigen müsse, wird durch die Tatsachen widerlegt: Schleswig-Holstein, das bisher schon hauptsächlich durch Windräder heimgesuchte Bundesland, klagt schon seit Jahren über deutlich sinkende Touristenzahlen, wo sie in anderen, windradfreien Bundesländern noch stiegen.

Im Hinblick auf seine Dezibel-Zahlenspiele sollte Mohr einmal mit Betroffenen reden, um zu erfahren, wie wenig aussagekräftig zur tatsächlichen Lärmbelästigung solche Messungen sind.

Aber, wenn es um das Mitprofitieren am Profit geht, spielen Realität und Menschen mittlerweile offenbar auch für bestimmte "Umwelt- und Naturschutzverbände" keine Rolle mehr.

BI Rheinhessen-Pfalz "zwischen Rhein und Donnersberg", 30.07.2001


BUND-Chefin wehrt Kritik ab
"Halte mich an Beschlüsse"
MAINZ (kad). Das Befürworten der Windenergie durch den Landesverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (wir berichteten am Samstag) habe nichts damit zu tun, dass die seit wenigen Monaten amtierende erste Vorsitzende, Agnes Hennen, bei einer Firma beschäftigt ist, die Windkraftanlagen aufstellt und betreibt (wir berichteten am 25. Mai). Wie Hennen auf Anfrage erklärte, sieht sie sich nicht im Gewissenskonflikt zwischen dem Ehrenamt bei der Umweltschutzorganisation und ihrem Job bei der Firma Provento, Kaisersesch: "Ich gehe offen damit um und kann als Vorsitzende nicht meine Privatmeinung vertreten, sondern setze die Beschlüsse der Landesdelegiertenversammlung um, in diesem Fall aus dem Jahr 1997." Hennen reagierte damit auf Kritik von Windkraftgegnern, die durch einen Fehler in der Berichterstattung am Samstag ausgelöst worden war. Darin war irrtümlich vom BUND-Landesvorsitzenden Ulrich Mohr die Rede, der aber inzwischen Pressesprecher der Organisation ist.


BUND: Kritik an Windkraft unberechtigt
Presseartikel in "Die Rheinpfalz" und Rheinpfalz-online vom 28.07.2001
Umweltschutzverband für weiteren Ausbau
MAINZ (kad). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz fordert die Landesregierung auf, beim Ausbau der Windkraft Kurs zu halten. Die derzeit geäußerte Kritik an dieser regenerativen Energieform nennt der Umweltschutzverband in einem Positionspapier "unverständlich".
Nach Angaben des BUND werden durch die Windkraft in Deutschland zurzeit rund sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart, sie sei Teil eines kommenden Energiemixes, zu dem außerdem Biomasse, Solarenergie, Wasserkraft und Kraft-Wärme-Kopplung gehören. Die Bedeutung der regenerativen Energieformen sei nicht nur unter Umweltschutzaspekten zu betrachten, sondern auch als Arbeitsplatzfaktor: Direkt oder indirekt seien nach Informationen des Verbandes 70.000 Arbeitsplätze damit verbunden.
In einer Synopse setzt sich der Landesvorsitzende des BUND, Ullrich Mohr, mit häufig vorgebrachten Argumenten von Kritikern der Windkraft auseinander, ohne diese Energieform uneingeschränkt zu befürworten. Er fordert, die Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaftsbild möglichst gering zu halten. Deshalb solle der Ausbau der Windkraft über die Ausweisung von geeigneten Flächen in Flächennutzungsplänen erfolgen. Zusätzlich sei eine Einzelprüfung vor Ort notwendig, weil die Anlagen aufgrund ihrer exponierten Lage immer einen Eingriff in die Landespflege darstellten.
Dennoch will der BUND nicht von einer Verschandelung der Landschaft sprechen. Weil die Windkraftanlagen neu und groß seien, sich außerdem bewegten, seien sie nicht zu übersehen. Die Frage der Verschandelung sei dennoch Ansichtssache und müsse ins Verhältnis zu ihrem Beitrag zum Stopp des Klimawandels gesetzt werden. Ein eigener positiver Umgang mit dieser Energieform wirke auch den Tendenzen entgegen, dass die Windenergie dem Tourismus schade, so der Verband.
Bezüglich der Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen sieht Mohr die gesetzlichen Vorschriften, die einen Mindestabstand von 500 Metern zur Wohnbebauung vorsieht, als ausreichend. Außerdem dürften Geräusche der Rotorblätter nachts nur mit 45 Dezibel in Ortschaften ankommen, bei Verkehrslärm seien 54 Dezibel erlaubt. Dem Argument von Gegnern, Windkraftanlagen seien durch das Erneuerbare Energiengesetz zu Gelddruckmaschinen geworden, hält Mohr entgegen, dass die Atomenergie noch heute höher subventioniert werde als alle erneuerbaren Energien zusammen. Dass die Betreiber die Anlagen errichten, um Gewinne zu machen, ist laut BUND "in unserem Wirtschaftssystem nicht nur legitim, sondern auch unverzichtbar." RON - RHEINPFALZ ONLINE, Samstag, 28. Jul , 03:45 Uhr