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12.04. - 18.05.01

Wormser Zeitung, 18.5.2001
Raum für Vögel Votum gegen „Sonderbaufläche Windkraft“
mhd. FLÖRSHEIM-DALSHEIM –
... Der (Ortsgemeinde-)Rat sprach sich gegen die geplante Änderung des Flächennutzungsplans in der VG-Alzey-Land aus, nach der die Ausweisung einer Sonderbaufläche Windkraft in der Gemarkung Oberflörsheim vorgesehen ist. Die Hochfläche zwischen dem Pfrimmtal und Freimersheim sei von „hoher ornithologischer Bedeutung und dient als Lebensraum für gefährdete Vogelarten“. Das Gebiet werde seit Jahrzehnten als militärisches Fallschirmsprunggebiet genutzt, weshalb ein Abwägungsvorbehalt bestehe. Die Doppelgemeinde befürchtet weiter, dass der entstehende sanfte Tourismus durch die „Störung des Landschaftsbildes durch die Windkraftanlagen“ abflacht und die Grundlage für die Vermietung der Fremdenzimmer und Ferienwohnungen entzogen wäre....

Allgemeine Zeitung Alzey, 16.5.2001
Nabu ist gegen neue Windräder rund um Alzey - Windräder: Grenzen der Zumutbarkeit überschritten NABU Rheinland-Pfalz sieht trotz grundsätzlicher Befürwortung den weiteren Ausbau im Raum Alzey als inakzeptabel
red. ALZEY-WORMS – Der Landesvorstand des Naturschutzbundes (Nabu) Rheinland-Pfalz hat sich gegen die Errichtung weiterer Windkraftanlagen rund um Alzey ausgesprochen. Bei einem Treffen in Nieder-Wiesen befasste sich der Vorstand auch mit dem Problem der Konzentration von Windrädern im Raum Alzey. Nach einer Besichtigung vor Ort sprach sich der Vorstand gegen die Errichtung weiterer Windenergieanlagen in diesem Gebiet aus. Trotz der grundsätzlichen Befürwortung dieser umweltfreundlichen Energiegewinnungsart ist der Naturschutzbund der Ansicht, dass „durch die extrem hohe Konzentration von Anlagen das Landschaftsbild und somit die Lebensqualität der Bewohner beeinträchtigt wird“. Außerdem seien hier wichtige Rastgebiete für die Zugvögel in Mitleidenschaft gezogen. Dieses Beispiel zeige, dass über die Errichtung von Windenergieanlagen immer Einzelfallentscheidungen zu treffen seien, so der Naturschutzbund.

Allgemeine Zeitung Oppenheim, 12.5.2001
Energie aus Dienheimer Höhenluft - Nach Eimsheimer Windpark nun auch Bauanfragen aus der VG Nierstein-Oppenheim
DIENHEIM/UNDENHEIM – Der Bau von Windkraftanlagen verspricht den Investoren offenbar satte Gewinner. Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass zurzeit im südlichen Teil des Landkreises Mainz-Bingen 20 Anlagen bei den Behörden zur Prüfung und Genehmigung vorliegen. Darunter befinden sich neben den fünf Windräder bei Eimsheim und Hillesheim aber auch zwei Anlagen in Dienheim und zwei in der Undenheimer Gemarkung.
Von Klaus Kipper
Für den Ankauf von Strom aus Windenergie müssen die örtlichen Versorgungsunternehmen tief in die Kasse greifen. Gesetzlich geregelte 17 Pfennige pro Kilowattstunde sind fällig, sechs Pfennige der normale Einkaufspreis. Ein lohnendes Geschäft, wie es scheint.
„Es ist letztendlich auch eine Frage des Geschmacks“, meint Bürgermeister Norbert Jochem. Zwei Windräder auf dem Dienheimer Platteau, höher als die Katharinenkirche – nein, an diesen Gedanken mag sich der Ortschef noch nicht gewöhnen. „Aber auf meine Meinung kommt es nicht an“, will der Bürgermeister den Fehler seines Eimsheimer Kollegen nicht wiederholen und die Bürger frühzeitig in die Diskussion mit einbinden. Daher steht das Thema Windkraftanlagen für den nächsten Mittwoch im Mittelpunkt einer Bürgerversammlung. „Ich will erst einmal hören, was die Dienheimer zu solchen Plänen sagen“, meint Jochem.
Erst dann wird sich der Gemeinderat mit der Thematik beschäftigen. Anders als in Eimsheim, wo das Kommunalparlament sich bereits im Flächennutzungsplan festlegte und den Bau der Anlage damit quasi legalisierte, haben die Dienheimer Ratsmitglieder noch ein Wörtchen mitzureden. Zwei Betreiber treten in der Gemeinde an, um zwei Windräder zu errichten. Neben der Firma Pravetz aus Mainz ist das Lambsheimer Unternehmen GAIA, das die Anlagen in Eimsheim und Hillesheim erstellt, mit im Spiel.
Nicht aufgeben will unterdessen ein Interessent in Undenheim. Er hatte bereits vor eineinhalb Jahren eine Anfrage zur Errichtung eines Windrades erstellt. Umwelt relevante Belange führten schließlich zu einer Absage. Jetzt hat der Undenheimer eine offizielle Bauvoranfrage gestellt, wohl um dieses Mal gerichtlich gegen einen negativen Bescheid vorgehen zu können, wie ein Mitarbeiter der VG-Verwaltung vermutet. Der Undenheimer Gemeinderat hat sein Einvernehmen mit den Plänen bereits verweigert, die Entscheidung liegt nun bei der Kreisverwaltung.

Wormser Zeitung, 11.5.2001
Nicht einverstanden erklärt sich eine Leserin mit den Argumenten des Betreibers, der in Eimsheim einen Windenergiepark errichten will. - Irreführend ist Szielaskos Behauptung "die für Eimsheim geplante Anlage verursache nämlich keinerlei Getriebegeräusche," welche Anlage meint er denn? Herr Szielasko hat sich in mehrfacher Hinsicht den "Hammer des Jahres" verdient!

Wormser Zeitung, 8.5.2001
Zehn Millionen Kilowatt aus Eimsheim - Flächen zum Bau des Windparks bereits gekauft oder gepachtet/Keine Lärmbelästigung - von Jockel Kohlmann
EIMSHEIM .... zum vollständigen Artikel
Ein Großteil der am Verfahren beteiligten Träger öffentlicher Belange habe bereits Stellung zu dem Projekt bezogen und keine Einwände vorgebracht. Auch die Oppenheimer Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) bescheinigte, dass es keine Einwände gegen das Projekt gebe. Szielasko führt aus, dass gar ein so genanntes „Vogelzuggutachten“ erstellt worden sei. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Route der Zugvögel in deutlicher Entfernung zum Windpark liege....

Wormser Zeitung, 11.5.2001
Wirtschaftsnotiz: Erneuerbare Energien – Mehr als vervierfacht hat sich seit 1998 der Anteil des ins Netz des regionalen Versorgers EWR eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energien. Dies teilte der Vorstand des Energiedienstleistungsunternehmens, Dr. Klaus Schmidt, Bundestagsabgeordneten Klaus Hagemann mit. Zwischenzeitlich ist in Rheinhessen der Anteil umweltfreundlich erzeugter Energie sprunghaft auf 3,2 Prozent geklettert, erfuhr der SPD-Abgeordnete auf seine Anfrage. Den Löwenanteil macht dabei Strom aus Windkraft, sowie Biogas und Wasserkraft aus. Neuerdings gibt es zudem auch eine erste positive Entwicklung des aus Sonnenenergie gewonnenen Stromes. Die mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) eingeführte bundesweite Ausgleichsregelung zwischen den Stromversorgern habe einige Schwierigkeiten mit sich gebracht und sei zudem sehr personalintensiv, ließ der EWR-Vorstand den Wahlkreisabgeordneten wissen. „Dennoch hat das EEG gegenüber dem früheren Stromeinspeisegesetz eindeutig zu Verbesserungen geführt“, so Dr. Schmidt. Das EWR hoffe, dass auch seitens der Kunden die Nachfrage nach „Qualitätsstrom“ wachse.
"Zwischenzeitlich ist in Rheinhessen der Anteil umweltfreundlich erzeugter Energie sprunghaft auf 3,2 Prozent geklettert." Großspurige Sprüche der Windindustrie! Diese lächerliche von Null auf 3,2 Prozent in Rheinhessen "sprunghaft gekletterte Leistung" kostet das EWR einen Batzen Geld. Per Gesetz dazu verdonnert muß es für den windigen Strom der Windradbetreiber dreimal so viel bezahlen wie für den im Mannheimer Großkraftwerk erzeugten Strom. Kein Wunder also, daß der "Grüne Naturstrom" in Gold zertifiziert den "Naturstrom-Kunden" mit einem Aufpreis von 8,12 Pf./kWh als ein besonders effektiver Einsatz ihrer Zahlungen angeboten wird. Da jedoch "Naturstrom-Kunden" ausgesprochen dünn gesät sind, bezahlen ausnahmslos ALLE Stromabnehmer den überteuerten Tand aus sogenannten "erneuerbaren Energiequellen". Wir ALLE, auch die Oma mit der kleinen Rente, bezahlen schon jetzt rund zwei Pfennig mehr für 1 kWh, ob wir "Naturstrom" wollen oder nicht. Pro Haushalt bedeutet dies eine jährliche Verteuerung des Stroms von rund 50.- DM plus rund 120.- DM Ökosteuer! "Den Löwenanteil macht dabei Strom aus Windkraft." Für die "Windmüller" kommt das Geld also aus der Steckdose und Rheinhessen ist ihre Spielwiese. Auf unseren ertragreichen Ackerböden ist der Spargel-Wildwuchs über hundert Meter hoch aufgeschossen und belästigt Mensch und Tier in unerträglicher Weise durch Industrailisierung der Landschaft, Lärm, Lichteffkte und Unruhe. "Ein Gewöhnungseffekt ist auszuschließen", sagt das Bundesamt für Naturschutz. Unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes finanzieren wir gezwungenermaßen die Zerstörung unserer unmittelbaren Umwelt, unseren Lebensraum, unsere Heimat - das kleine Paradies zwischen Rhein und Donnersberg, wo die Sonne soviel scheint wie kaum in Deutschland, wo auf über tausend fruchtbaren Hügeln Weizenfelder und Weinberge locken ...

DIE RHEINPFALZ, 7.5.2001
Skepsis gegenüber Windrädern verbreitet. Gegner überwiegen bei 1.460 Anrufern - Anderes Bild bei repräsentativer Umfrage im März
Kaiserslautern: Die Skepsis gegenüber Windenergie und Windkraftanlagen ist im Landkreis Kaiserslautern offenbar groß. Beim RHEINPFALZ-TED am Samstag sprachen sich annähernd drei Viertel aller Anrufer gegen die modernen Windmühlen aus. Von 1.460 Anrufern sagten 1.052 Nein zu Windrädern. Das ist ein Anteil von 72,1%. Geschaltet waren drei Telefonnummern, die jeweils für die Antworten "JA", "NEIN" sowie "JA, aber..." angewählt werden konnten. Exakt 383 der Teilnehmer - das entspricht 26,2% - riefen die JA-Nummer an. Sie schlossen sich damit der Meinung an, daß Windkraftanlagen zu begrüßen seien, weil sie der alternativen und umweltfreundlichhen Energiegewinnung dienen.
Überraschend wenig ausgeprägt ist offensichtlich das "St-Florians-Prinzip": Nur 25 Anrufer (1,7%) sind grundsätzlich für die Errichtung von Windrädern, wollen sie allerdings nicht in der unmittelbaren Nähe der eigenen Wohnung haben. Die breite Ablehnung der Windenergie ist insofern verblüffend, als eine RHEINPFALZ-Umfrage im vergangenen März ganz andere Ergebnisse gebracht hatte. Im Vorfeld der Lauterer Landratswahl hatte die RHEINPFALZ beim Mannheimer "Institut für Communication und Marketings-Research" (CMR) ein Meinungsbild in Auftrag gegeben, für das ein repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt von 500 Wahlberechtigten aus dem Kreisgebiet befragt wurde.
Auch damals fragten wir: "Soll die Windkraft weiter ausgebaut werden?" Immerhin 61% der Befragten antworteten mit JA, während nur 15% gegen einen Ausbau der Energiegewinnung durch Windräder votierten. Ein Viertel der Umfrageteilnehmer war ohne Meinung zu dieser Thematik. Während ihres Wahlkampfes hatten sich sowohl Landrat Rolf Künne (SPD) als auch sein unterlegener CDU-Herausforderer Paul Junker gegen Windkraftanlagen ausgesprochen. Beide sind der Ansicht, daß ein allzu auswuchernder "Wildwuchs" einzelner Rotoren die Westpfälzer Landschaft erheblich beeinträchtigt.
Die während des Landrats-Wahlkampfs aufgekommene Diskussion könnte eine Erklärung für das aktuelle Meinungsbild sein. Auch das in der vorvorigen Woche veröffentlichte Gutachten zu Windkraftanlagen in der Verbandsgemeinde Otterberg hat zweifelsohne zu einer neuerlichen Beschäftigung mit dem Thema geführt. Naheliegender ist allerdings die Vermutung, daß die sehr engagierten Windkraft-Gegner im Landkreis die eigenen Reihen für den RHEINPFALZ-TED mobilisierten, während sich die Befürworter bislang nicht zusammengetan haben. - Siehe auch ....

Allgemeine Zeitung Alzey, 5.5.2001
Rheinhessen zu Fuß – schöne Wege Verkehrsclub Deutschland schreibt Wettbewerb aus/Ökologisch verträglicher Tourismus
RHEINHESSEN – Die Wanderer werden im rheinhessischen Hügelland noch immer etwas stiefmütterlich behandelt. Wegemarkierungen findet man recht selten, denn die Region im Rheinknie ist nicht das „klassische Wanderland“. Ein Wettbewerb, zu dem jetzt die Kreisverbände Rheinhessen und Mainz des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) einladen, soll Impulse vermitteln, die dazu beitragen die Infrastruktur zu verbessern.
Unter dem Motto „Rheinhessen zu Fuß – die schönsten Wege“ geht es, wie der VCD-Vorsitzende Rudolf Hauser in einem Pressegespräch erläuterte, nicht nur um ausgesprochene und markierte Wanderwege, sondern auch um innerörtliche Fußwegeverbindungen, wie z.B. Rheinhessens berühmte „Reilscher“ oder reizvolle Spazierwege, die auch für Familien mit Kindern oder ältere Menschen geeignet sind. Nicht angesprochen ist der Bereich der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, der nicht zum eigentlichen Rheinhessen zählt und von gänzlich anderem Charakter geprägt ist.
„Der VCD als Umweltverband, der sich auch als Lobby für Fußgänger und schwächere Verkehrsteilnehmer sieht, möchte mit dem Wettbewerb einen ökologisch verträglichen Tourismus, insbesondere auch die Kombination von Wandern und Nutzung des regionalen ÖPNV in Rheinhessen fördern“, sagte Hauser.
Das sei mit Blick auf die Promillegrenze sicherlich eine empfehlenswerte Symbiose. „Wir wollen, dass Rheinhessen nicht nur von den Autobahnen entdeckt wird und rechnen damit, dass auch Einheimische noch den einen oder anderen Geheimtipp erhalten werden, denn Landschaft lässt sich am intensivsten zu Fuß erleben.“
Die Einsender von Vorschlägen können ein Wochenende für zwei Personen in Rheinhessen, einen kulinarischen Abend mit Weinprobe, Gutscheine für Wanderausrüstung und weitere Sachpreise gewinnen.
Die Entscheidung über die schönsten Wanderwege trifft eine Jury aus Rheinhessen-Kennern: der Journalist, Schriftsteller und Sänger Volker Gallé, der Geschäftsführer der Rheinhessen-Information Stefan Herzog, der Künstler Ehrhard Hütz, der Verfasser von Wander- und Radwanderführern für Rheinhessen, Prof. Dr. Heinz-Egon Rösch, für den VCD Mainz Inge Breitenstein und für den VCD Rheinhessen Dr. Helga Schmadel.
Bewertungskriterien sind unter anderem Naturschönheiten oder kulturelle Sehenswürdigkeiten am Weg, Spielmöglichkeiten für Kinder, Aussichtspunkte oder Familienfreundlichkeit.
In den nächsten Wochen werden etwa 15000 Faltblätter verteilt, auf denen die Wege kurz beschrieben werden sollen. Einsendeschluss ist der 31. August.
Interessenten erhalten das Teilnahmefaltblatt auch nach Einsenden eines adressierten und frankierten Rückumschlags an den VCD Mainz, Postfach4050, 55030 Mainz.
Der VCD-Wettbewerb wird unterstützt von der Rheinhessen-Information, vom Elektrizitätswerk Rheinhessen, vom Sportbund Rheinhessen, vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd und vom RNN.

Allgemeine Zeitung Alzey, 14.4.2001
„Ständig Sand ins Getriebe geworfen“ Ober-Flörsheimer Bürgermeister Ulrich Vogt legt sein Amt nieder / Keine Unterstützung
Die Ober-Flörsheimer erfuhren es aus einem Flugblatt: Ihr Bürgermeister Ulrich Vogt ist zurückgetreten. Er habe keine Unterstützung aus den eigenen Reihen, gab er als Grund für seinen Schritt an.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Dix
Bei der Kommunalwahl 1999 war der gebürtige Badener, der als Chemielehrer an der Berufsbildenden Schule in Ludwigshafen arbeitet, mit 54,5 Prozent der Stimmen auf den Chefsessel im Ober-Flörsheimer Rathaus gewählt worden. Sein Gegenkandidat Adolf Gardt erhielt 45,5 Prozent.
Vor der Wahl hätten ihm Fraktion und Beigeordnete volle Unterstützung zugesagt. „Davon ging ich aus. Heute weiß ich es besser. Für mich bleibt die Arbeit, die Politik machen andere“, schreibt Vogt in seinem Flugblatt, das an alle Haushalte seiner Heimatgemeinde verteilt wurde. Deshalb lege er am 15. April sein Amt nieder. Fast ein Geburtstagsgeschenk: Vogt wird an diesem Tag 36 Jahre alt. Die Amtsgeschäfte führt kommissarisch der Beigeordnete Wilhelm Nies.
Die Fraktion sei mit der Art, wie er sein Amt bewältige, nicht zufrieden, urteilt Vogt. „Aus den eigenen Reihen bekomme ich ständig Sand ins Getriebe geworfen.“ Der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen werde angezweifelt, ihm eigenmächtiges Handeln vorgeworfen und dies in der Öffentlichkeit gerügt.
Als Ursache der Misere nennt der scheidende Ortschef das Verhältnis zu seinem Beigeordneten und Fraktionschef Wilhelm Nies. „Auf Grund zahlreicher Erlebnisse sehe ich mich außer Stande, weiter oder gar noch enger mit ihm zusammenzuarbeiten“, schreibt Vogt im Flugblatt. Die Fraktion wünsche dies aber ausdrücklich und akzeptiere ihn damit als Schattenbürgermeister. „Ein unhaltbarer Zustand, den ich bereits vor einem Jahr massiv kritisiert habe – ohne Erfolg“, so der Ortschef.
Zwei bis drei Stunden pro Tag habe er für das Bürgermeisteramt geopfert; diese Zeit sei vor allem von der Familie abgegangen. Das nehme man genau so lange auf sich, wie die Arbeit richtig und anerkannt sei. „Wenn sie aber nur noch richtig ist und nicht mehr anerkannt, dann macht man ein großes Fragezeichen dahinter“, sagte Vogt im Gespräch mit der AZ. Ständig sei er in Frage gestellt worden wie ein Schulbub, „und wenn man dauernd abgekanzelt wird, dann ist man es irgendwann auch“. Schon vor einem halben Jahr sei deshalb bei ihm der Entschluss gereift, sein Amt zur Verfügung zu stellen, wenn sich die Verhältnisse nicht bessern. Dies sei aber nicht eingetreten, stattdessen habe er „im Rat eine wachsende Unzufriedenheit gespürt“.
Die kommunalpolitische Arbeit überlässt er nun seinem Nachfolger, der laut Gemeindeordnung innerhalb von drei Monaten gewählt werden muss. Dazu zählt auch die Frage, ob in der Ober-Flörsheimer Gemarkung ein Windpark errichtet werden soll. Vogt hält das Projekt für eine „historische Chance“, die es zu ergreifen gelte. Den Bürgern gibt Vogt zum Osterfest eines mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen einen Bürgermeister, dessen Mannschaft aktiv hinter ihm steht.“

"... keine Unterstützung aus den eigenen Reihen" wollte Vogt wohl weniger, sonst könnte ihm kaum "eigenmächtiges Handeln vorgeworfen und dies in der Öffentlichkeit gerügt" werden. Den ersten Beigeordneten zum "Buhmann" erklärend kritisiert Vogt den "unhaltbaren Zustand bereits seit einem Jahr – ohne Erfolg". Klugerweise an die Spielregeln gehalten hat sich der Ex-Bürgermeister aber allem Anschein nach nicht.
Herr Ulrich Vogt stellte sich in seiner Eigenschaft als Ortsbürgermeister von Ober-Flörsheim gleichzeitig als Werbeträger der Firma JuWi in deren Prospekt "Frischer Wind für sauberen Strom" (S. 5, mit Portrait) zur Verfügung. Wir erlauben uns die Frage, inwieweit ein solcher Bürgermeister geeignet ist/war, Gemeindegeschäfte abzuschließen, insbesondere Verträge mit dem Unternehmen, für das er als Amtsperson unter der Überschrift "Windkraftnutzung verbindet Umweltschutz und soziale Verantwortung" Reklame macht! Übrigens hielt sich Herr Fred Jung von der JuWi am Montag, dem 9.4., über drei Stunden auf dem Rathaus auf, um - wie Herr Vogt vier Vertretern unserer BI mitteilte - Verträge auszuarbeiten. - Knebelverträge für den Nachfolger?

Allgemeine Zeitung Alzey, 12.4.2001
Ausländische Gäste buchen übers Internet Tourismus im Landkreis boomt / Vor allem Kurzzeiturlauber suchen Kultur und Natur
red. - Der Landkreis Alzey-Worms zieht immer mehr Besucher aus dem In- und Ausland an, die das Weinland als Urlaubs- und Ausflugsziel entdecken.
Die Gäste erwarten das besondere Angebot - und wir haben etwas Besonderes zu bieten
", zeigt sich Schrader optimistisch.
Ja, DAS haben wir!- Aber hoffentlich keine "kulturlose", durch die Windindustrie verhunzte Landschaft!

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