Das sollten Sie wissen!
Am
Dienstag, dem 13.3.2001 findet im Rathaus zu Ober-Flörsheim
ein Bürgerbeteiligungsverfahren zum geplanten Windpark, der der
größte Süddeutschlands sein wird, statt. Jeder (nicht
nur Ober-Flörsheimer!) kann teilnehmen. Ob die wenig bürgerfreundliche
Uhrzeit 14:00 - 16:00 der Hoffnung angesetzt wurde, möglichst viele
Berufstätige von der Teilnahme abzuhalten, beispielsweise die Bürger
des Neubaugebiets?
Alle Ober-Flörsheimer sind mit den verheerenden Nachteilen konfrontiert,
aber unsere Neubürger sind die Hauptleidtragenden. Bei ihnen handelt
es sich meist um junge Familien mit Kindern, die unter großen
finanziellen Opfern Baugrundstücke erworben und Häuser gebaut haben.
Viele von ihnen sind aus den Ballungszentren des Main-Neckar-Raums
oder aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Ober-Flörsheim gezogen in der
Hoffnung, dem Lärm und der Hektik der Stadt zu entfliehen. Sie genießen
den malerischen Blick über das weite, unbebaute Hochplateau auf den
Donnersberg, der höchsten Erhebung des südlichen Rheinland-Pfalz.
Nun sollen sie über 100 m hohe Windindustrieanlagen direkt vor ihre
Haustür gebaut bekommen.
Auf geradezu zynische Art und Weise will die Windenergiefirma JuWi
den Ober-Flörsheimern weismachen, es handele sich dabei um
"ihren" (= der Bevölkerung) Windpark. Dies stimmt sogar
in gewisser Weise - schließlich wird der Wahnsinn u. a. mit unseren
Steuergeldern bezahlt. Die blanke Realität ist: Finanzdienstleistungsunternehmen
und andere Institute werden mit "Steckbriefen"
die WKA als optimale Kapitalanlage in ganz Deutschland anpreisen.
Die Namen der kapitalbewußten Besitzer dieser WKA, die ihren
"Goldesel" vielleicht einmal jährlich mit Wohlgefallen in Augenschein
nehmen werden, werden wir nie erfahren. Die großflächige Verhunzung
der Gemarkung Ober-Flörsheim durch Windindustrieanlagen ist aus vielen
Ursachen abzulehnen, nachstehend führen wir nur die wichtigsten kurz
an.
Scheuen wir uns nicht, am Dienstag kritische Fragen zu stellen - es ist vielleicht
unsere letzte Chance! Nehmen Sie am Bürgerbeteiligungsverfahren
teil. Vielleicht werden nicht alle Anwesenden die Chance haben, ihre Bedenken
vorzutragen. Formulieren Sie Ihre Bedenken außerdem schriftlich,
bringen Sie zwei Exemplare mit und lassen Sie sich den Empfang von den
Vertretern der Verbandsgemeindeverwaltung quittieren.
Es ist das erste Mal, daß in unserer Gegend ein frühzeitiges Bürgerbeteiligungsverfahren
zu einem geplanten Windpark stattfindet - die Verwaltung beginnt, unseren
Widerstand zur Kenntnis zu nehmen. Das Rathaus muß aus allen Nähten
platzen!
Trude Fuchs und MitstreiterInnen
Gute Gründe gegen den Windpark in Ober-Flörsheim
Der
Flomborner Windindustriepark wurde bewußt weit von der Wohnbebauung
entfernt errichtet, um eine direkte Beeinträchtigung der Menschen möglichst
gering zu halten. Für die Ober-Flörsheimer und Flomborner im Neubaugebiet,
die sich und ihren Familien unter finanziellen Belastungen ein Heim geschaffen
haben, ist die unmittelbare Gefährdung
ihrer Gesundheit durch die von Windrotoren ausgehenden Emissionen wie
visuelle Unruhe, Lärm, Schattenschlag und Lichtreflexe über mehrere Kilometer
und die von Infraschall ausgehenden Gefahren,
wie auch der damit einhergehende schlagartige Wertverlust ihrer
neuen Häuser nicht hinnehmbar
Windindustrieanlagen werden direkte
negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwohner haben. Dies ist
ein eklatanter Verstoß gegen Artikel 2 des Grundgesetzeses (Körperliche
Unversehrtheit).