Nette Neuigkeiten aus dem Land zwischen Rhein und Donnersberg

SONNTAGS INS ZELLERTAL
Am 1. Mai startet im Zellertal das bunte Angebot an alle Freunde der Region zwischen Rheinhessen und der Pfalz. Bis Mitte Oktober erwartet die Gäste an jedem Sonn- und Feiertag ein attraktives Angebot. Die Winzerhöfe öffnen ihre Tore und verwöhnen ihre Gäste nicht nur mit den verschiedensten Angeboten aus Küche und Keller. Weinbergsrundfahrten, naturkundliche Führungen oder aber ein traditionelles Traubenlesefest versprechen kurzweilige Tage im Zellertal. Der Reigen wird am 1. Mai ab 11 Uhr vom Wachenheimer Weingut Hofmann mit einem zünftigen Schlachtfest eröffnet. Am Sonntag, 5. Mai findet das dritte Zellertaler Kneippfest statt.
Über alle politischen Grenzen hinweg stimmten die Beteiligten ihre Termine ab: An jedem ersten Wochenende des Monats wird das Niefemheimer Weingut Herr seine Gäste bewirten, an jedem zweiten und vierten Sonntag des Monats öffnen Wachenheimer Weingüter, am dritten Wochenende erwartet das Weingut Janson-Bernhard in Harxheim die Freunde des Zellertales. Am letzten Sonntag öffnet das neue Albisheimer Cafe Rathaus. Somit ist gewährleistet, dass den Gästen an allen Sonn- und Feiertagen eine attraktive Einkehrmöglichkeit geboten wird.
Dieser Tage wurde ein Prospekt fertig gestellt, in dem Termine, Veranstaltungen, Aktivitäten und die Angebote fürs leibliche Wohl zusammen gestellt wurden. Er ist unter anderem bei den Verbandsgemeinden in Monsheim und Göllheim erhältlich und kann auch unter der Tel.-Nr. 0 6243 / 7438 angefordert werden.

Dampf-Sonderzüge durch das Zellertal
Am kommenden Wochenende werden alle Freunde schnaufender Dampfloks im Zellertal voll auf ihre Kosten kommen.
Am Samstag, dem 4. Mai wird eine schwere Dampflok einen 1400 Tonnen Güterzug von Stromberg nach Ludwigshafen ziehen. Dabei wird das schnaufende Stahlross auch die Trasse durch das Zellertal befahren. In Höhe des Wachenheimer Friedhofes wird die Dampflok Wasser lassen.
Für den kommenden Sonntag, 5. Mai ist neben dem Regelverkehr der Zellertalbahn zwischen Monsheim und Langmeil eine Dampfsonderfahrt geplant. Der Zug wird aus der Südpfalz kommen und sein erstes Zwischenziel in Wachenheim erreichen. Anschließend wird er im Pendelverkehr zwischen dem Zellertal und der Weinstraße fahren. Derzeit werden die genaueren Einzelheiten der Fahrt noch festgelegt. Die geplanten Abfahrtszeiten, Zusteigebahnhöfe und Fahrpreise werden u. a. in der kommenden Woche an dieser Stelle zu lesen sein.

Der Zug der Kraniche
DONNERSBERGKREIS: Seltenes Naturschauspiel
Vor kurzem flogen ziehende Kraniche in breiter Front über den Donnersbergkreis. Bei Adolf Stauffer vom Naturschutzbund in Winnweiler stand das Telefon nicht mehr still.In zwei Stunden kamen 35 Meldungen aus 29 Dörfern über gesehene und gehörte Kraniche.
Der vorhergehende Bericht über den Kranichzug kam genau zur rechten Zeit. So wußten die Beobachter gleich, wen sie anrufen mussten. Die erste Meldung kam aus Obermoschel, um 15.30 Uhr, wo ein langer "Keil" gesichtet wurde. Dies war aber nur der "Vorreiter" Die zweite Meldung aus Qbermoschel berichtete von sieben "Zügen" zwischen 15.30Uhr und 16.45 Uhr. Die zwei Beobachter schätzten die Zahl der Kraniche auf 5600 und hörten in der Dunkelheit noch sechs "Züge". Damit war Obermoschel der Schwerpunkt des Durchzugs. Auch im benachbarten Niedermoschel wurden zwischen 16.30 Uhr und 17.10 Uhr vier "Züge" gesehen und noch einer um 20 Uhr gehört. Hier gab es sicherlich Doppelmeldungen. Das war nur der Auftakt, denn ab 17.15 Uhr ging es richtig rund.
35 Meldungen innerhalb von zwei Stunden bedeuteten einen einmaligen Massendurchzug im Donnersbergkreis.
Aus 29 Dörfern kamen die Beobachtungen. Einen Tag später kamen noch einmal acht "Freitag-Meldungen" dazu, so dass es insgesamt 43 Mitteilungen waren. Es wurde von 55 "Zügen" berichtet. Wieviel Kraniche mögen da gewesen sein? Nach dem Berechnungsschluss der Ornithologen sind etwa 4000 Kraniche über den Donnersbergkreis hinweg gezogen. "Muss das ein Geschrei gewesen sein."
Die Kraniche kamen von ihren Rastplätzen in Mecklenburg-Vorpommern an der Ostsee. Hier sammelten sich ab August Zehntausende von Vögeln, die aus Skandinavien, den baltischen Ländern, Polen, Rußland und Deutschland stammen. Die Zahl dieser rastenden Vögel wird auf 100.000 geschätzt. Mitte Oktober, beim ersten strengen Frost, brechen die ersten auf, wobei sich der Weg über einen Zeitraum von einem Monat hinzieht. 2000 Kilometer Flug liegen vor den Kranichen, die in Spanien in der Landschaft "Extremadura" überwintern. Ein Rastplatz auf dieser Strecke ist de "Lac de Der" in Lothringen. An diesem See hat man schon 20.400 rastende Kraniche beobachtet.Sie rasten hier für Stunden oder für Tage.In den milden Wintern der letzten Jahre haben sie hier sogar überwintert. Seit 1991 meldet die Kreisgruppe Donnerberg im Naturschutzbund Beobachtungen über Kraniche an einen Ornithologen, der alle Meldungen für Rheinland-Pfalz sammelt und sie jedes Jahr in einem Buch veröffentlicht.
Das bisher beste Jahr war 1998 mit 46 Meldungen, denen dieses Jahr 86 gegenüberstehen. Später wurden noch Nachzügler aus Rockenhausen und Alsenz gemeldet. Dieser Massendurchzug der Kraniche im Donnersbergkreis war ein einmaliges Naturschauspiel,wie man es nicht oft erleben kann. - Von Adolf Stauffer Wochenblatt, Donnerstag, 6. Dez

„F a h r  m a l  h i n“
Wallonen und Mennoniten - Siedler im Nordpfälzer Bergland
Otterberg und das Lautertal unmittelbar nördlich von Kaiserslautern gehören zum Einzugsgebiet des westpfälzischen Oberzentrums. Die sanfte Hügellandschaft verbindet den Naturpark Pfälzerwald im Süden mit dem nördlich hin ansteigenden Pfälzer Bergland. Besonders empfehlenswert für einen Ausflug sind Otterberg mit der sanierten Altstadt und seiner berühmten Abteikirche sowie Katzweiler im Lautertal, das mit attraktiven Freizeitangeboten lockt. (06.12.01)

Allgemeine Zeitung, 03.08.2001  
Für Schutz der Steinkäuze
Nabu mahnt den Erhalt der Nussbäume an / Brutplätze für die Eulen
red. RHEINHESSEN – Für übertriebenen Optimismus gibt es keine Anlass. Nach wie vor gehört der Steinkauz im Raum Worms und den umliegenden rheinhessischen Gemeinden zu den stark gefährdeten Vogelarten. Schon frühzeitig hatte der Nabu Worms deshalb ein Schutzprogramm begonnen und Niströhren für den kleinen Höhlenbrüter an einzeln stehenden Nussbäumen angebracht. Denn der 23 Zentimeter kleine Steinkauz lebt in der offenen Landschaft und meidet ganz im Gegensatz zu anderen Eulenarten Waldgebiete.
Vor mehr als zehn Jahren gelang die Wiederansiedelung im Raum Heppenheim. Der erste Steinkauz nahm die angebotene Brutröhre dankbar an. Seitdem hat sich der Bestand zwischen Horchheim und Dirmstein und zwischen Hernsheim und Mölsheim auf durchschnittlich neun Brutpaare erhöht. Dank der Anbringung von knapp 60 Brutröhren konnte der Bestand stabilisiert werden. Dennoch geben die Naturschützer keine Entwarnung: „Einige schlechte Steinkauzjahre hintereinander können einen ganzen Bestand zusammenbrechen lassen“, weiß Matthias Bösl, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Worms und Umgebung, um die Gefahren, die zum Beispiel durch Dauerregen in die Brutperiode entstehen können.
Die Steinkauzgruppe um Werner Kutz, Matthias Bösl und Dieter Thomas Tietze wird deshalb im Gebiet zwischen Ost- und Westhofen weitere Brutröhren anbringen. „Das wichtige Artenschutzprojekt erfordert unseren ganzen Einsatz“, erläutert Werner Kutz, der mit großem Beispiel vorangeht und im Hochsommer Baum für Baum aussucht, defekte Röhren austauscht oder vor Ort repariert. Dabei ist er mehr als 200 Kilometer und mindestens 25 Stunden unterwegs.
Wenn der Nabu Worms und seine vor allem jugendlichen Helfer auch dieses Jahr wieder 31 Junge beringen können, so treibt sie jedoch eine große Sorge um: In Rheinhessen sind einzeln stehende Nussbäume in landwirtschaftlich genutzten Flächen bevorzugter Brutplatz. Doch die Bäume sind selten geworden weil sie bei der Bewirtschaftung meist im Wege stehen. So sind die Steinkäuze langfristig in Gefahr, wenn irgendwann auch noch diese Bäume verschwinden. Der Nabu appelliert deshalb an Landwirte und Gemeinden, wo immer möglich einzelne Nussbäume nachzupflanzen.
Erfreulicher Lichtblick ist der Steinkauzbestand auf dem Plateau von Mölsheim. Dort hängen die Brutröhren erst im dritten Jahr. Dennoch haben sich bereits drei Paare angesiedelt und in diesem Jahr 15 Junge großgezogen. „Das ist absoluter Rekord in unserer Region“, freut sich Bösl, „Mölsheim darf sich gerne Steinkauzgemeinde nennen“.
Wer dem Nabu Worms eine steuerlich absetzbare Spende zukommen lassen möchte, kann gerne unter dem Stichwort „Steinkauz“ auf das Konto 76202303 des Nabu Worms bei der Voba Worms-Wonnegau, BLZ 553 900 00 zu überweisen. Als Dankeschön erhält jeder ein Foto eines jungen Steinkauzes. - „Abstein, Christian“

RHEINPFALZ, 21.07.01
Gestern Start zum Jungfernflug
MACKENBACH: Das erste Storchenküken auf dem Langenfelderhof ist flügge geworden
Dunkle Regenwolken ballen sich bedrohlich über Mackenbach. Der Horst am Langenfelderhof wirkt verlassen. Erst der Blick durchs Fernglas offenbart ein paar schwarze Federspitzen: Dicht zusammengekauert hocken die beiden Jungen in der tiefen Nestmulde. "Die pennen, während die Alten auf Futtersuche sind", erklärt Diplombiologe Michael Stoltz. Anscheinend wirkt das düstere Wetter auch auf die Jungstörche keineswegs animierend. Doch dann ist es mit der morgendlichen Siesta plötzlich vorbei. Die Mutter fliegt an und schon kommt Bewegung ins Nest.
 
Bildquelle: Rheinpfalz Sofort sind die Jungstörche hellwach: Mit unterwürfigem Flügelschlagen betteln sie die Alte solange an, bis sie sich erweichen lässt und Futter hochwürgt. "Das wird das Leberwurstbrot sein, dass sie mir vorhin geklaut hat", grinst einer der Werkstättenarbeiter und schaut durchs Fernrohr. Ob Wurstbrot, Maus oder Fisch - die Jungen fühlen sich nach der Mahlzeit anscheinend ausreichend gestärkt für ein paar Flugabenteuer. "Schon seit Tagen sind die beiden kräftig am Üben", berichtet Stoltz von den fliegerischen Fortschritten seiner Schützlinge.
Auch jetzt flattern sie mit ausgebreiteten Flügeln, was das Zeug hält. Kräftige Windstöße brausen dabei über den Horst, heben die beiden Vögel meterhoch in die Lüfte. Doch mit ungelenken Bewegungen sorgen die Zwei stets dafür, dass sie vom Wind nicht weg getragen werden. Wie bei Artisten im Zirkus, so wirkt bei den beiden Flugneulingen das Nest als eine Art Sicherheitsnetz. "In den Böen holen sie sich das nötige Knowhow fürs Fliegen", erzählt der Biologe. "Doch im Moment fehlt es ihnen noch ein bisschen am Mut für den ersten Flug."
Doch dann passiert es: Einer der Störche fasst sich ein Herz und wagt den Jungfernflug. Ein paar kräftige Flügelschläge, und schon segelt er mit weit ausgebreiteten Schwingen majestätisch eine kleine Runde über den Golfplatz, umkreist den Langenfelderhof und landet dann sanft wieder im heimischen Nest. "Wenn das keine Punktlandung war", begeistert sich Stoltz. "Fast so elegant wie bei den beiden Alten." Auch die Storchenbetreuer vom Langenfelderhof sind ganz aus dem Häuschen. "Das zweite Junge fliegt bestimmt auch bald los", sind sich alle sicher. Während die zweibeinigen Betreuer aufgeregt durcheinander reden und an ihren Fotoapparaten kramen, bleiben die beiden Altvögel angesichts der Flugfortschritte ihrer beiden Pflegekinder gelassen.
Bis die Jungstörche sich mit den Flugkünsten der Alten messen können, braucht es noch viel Übung. Daher hoffen die Vogelschützer jetzt auf eine baldige Wetterbesserung. Stoltz: "Der jetzige Wind ist zwar optimal für die ersten Flugversuche in niedriger Höhe. Doch für höhere Flüge brauchen die Tiere eine bessere Thermik. Nur so werden sie für ihre erste große Reise in den Süden fit."
Und die steht dem Biologen zufolge schon bald bevor. Nach der Erfahrung des Storchenexperten machen sich Jungvögel bereits Ende Juli, Anfang August auf ihre Reise in die warmen Winterquartiere in Nordafrika. "Wer die jungen Störche also noch mal sehen will, sollte sich nicht allzu viel Zeit lassen", legt Stoltz Vogelfreunden ans Herz. "Denn in allerspätestens drei Wochen sind sie weg."
Von unserer Redakteurin : Gabriele Schöfer

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