Der NABU
Worms wendete sich gegen eine von uns gewählte Formulierung und
möchte nicht mit den Aktivitäten eines Stefan Raab verglichen
werden. In dem NABU Positionspapier hätte uns der
"moderate" Ton auffallen müssen, und auch "wie
man sich der Thematik nähert". Ganz im Gegensatz zu
Verwaltungen und anderen Interessenvertretern habe man zu einem
frühen Zeitpunkt versucht, die verschiedenen Faktoren, unter
denen Windenergieanlagen bewertet werden müssen, aufzulisten.
"Deshalb erlaube ich mir, den Begriff
"Verunglimpfung" zu kritisieren. Das von uns verwendete
Zitat stammt übrigens nicht vom NABU Worms, sondern wir haben es
von amtlicher Seite übernommen. Dennoch kommen wir zu dem
Schluss, dass es sich bei der ausgeräumten Kulturlandschaft
in Rheinhessen grundsätzlich nicht um
eine für die Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie
naturnahen, kulturhistorisch wertvolle Landschaften handelt. Die
rheinhessische Landschaft wurde hierbei mit anderen Landschaften
in Deutschland verglichen. Es erfolgt in der Formulierung eine
Abstufung. Den höchsten Grad des "Schutzes" (wie z.B.
Alpenvorland, Harz, Elbsandsteingebirge etc.) hat
Rheinhessen dabei nicht erreicht. "
Jeder
mag gerne seine "subjektiven Maßstäbe" setzen und
seine Auffassung vertreten. Eine Rechtfertigung für die
Verunstaltung unserer landwirtschaftlich geprägten
Kulturlandschaft kann daraus ebenso wenig hergeleitet werden wie
die Vernichtung natürlicher Lebensräume. Er muß sich jedoch
fragen lassen, woher er den Allmachtsanspruch über Gedeih oder
Verderb zu entscheiden nimmt. Uns gefällt unsere rheinhessische
Kulturlandschaft. Sie ist unserer Lebensraum, wie er auch der
Lenbensraum zahlreicher anderer, ja sogar vom aussterben
bedrohter Arten ist. Gegen jede weitere allein den
wirtschaftlichen Eigeninteressen von Geschäftemachern dienende
Herabwürdigung unserer gesetzlich verbrieften Schutzgüter
Landschaft, Boden, Mensch und Natur - Flora und Fauna - verwehren
wir uns entschieden.
"Lebensraum wird
zerstört!" So die klare
Aussage des NABU Alzey. "Der
sich immer weiter ausdehnende Wildwuchs von Windkraftanlagen in
Rheinhessen und der Pfalz zerstört zudem das Landschaftsbild und
mindert die Lebensqualität der Bewohner dieser Gebiete. Hier ist
auch ein Umdenken der Politiker gefragt, die doch so gerne bei
Weinfesten et cetera Rheinhessen als deutsche Toskana bezeichnen.
Nur die Gäste werden in Zukunft ausbleiben. Das Interesse der
Planer und Betreiber von Windkraftanlagen liegt nach unserer
Meinung in der eigenen Gewinnmaximierung und nicht in der
Schonung von Natur und Umwelt." Angesichts des
Raubbaus und der sinnlosen Zerstörung von Lebensräumen, die
sich die Windindustrie in Rheinhessen und der Pfalz herausnimmt,
begrüßen wir, daß der NABU Worms bei künftigen Stellungnahmen
"genauere Grenzen" ziehen möchte und hoffen, daß das
jeweilige Gebiet zuvor gründlich in Augenschein genommen wird.
Wir laden alle interessierten Mitglieder des Wormser NABU recht
herzlich ein, sich vor Ort ein konkretes Bild zu machen. Danach
soll man uns die Frage beantworten, wo es in Rheinland-Pfalz
(oder Deutschland) mehr Weihen "auf einem Platz" gibt
als auf unserem von absolut jeder technichen Anlage oder Bauwerk
freien Ackerplateau?
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe auf Ihrer Internetseite ein Zitat aus unserem
Positionspapier zur Windenergie gefunden. Ich finde es nicht
fair, die von uns verwendete Formulierung als Verunglimpfung zu
bezeichnen und mit den Aktivitäten von Stefan Raab zu
vergleichen. Wenn Sie unser Positionspapier in Gänze gelesen
haben, dann sollte der "moderate" Ton auffallen, wie
wir uns der Thematik nähern. Wir haben ganz im Gegensatz zu
Verwaltungen und anderen Interessenvertretern zu einem frühen
Zeitpunkt versucht, die verschiedenen Faktoren, unter denen
Windenergieanlagen bewertet werden müssen, aufzulisten. Ich
möchte nicht im Einzelnen darauf eingehen, wo sich
Übereinstimmungen aber auch Unterschiede zwischen Ihren und den
Anschauungen der Umweltverbände ergeben.
Wir lehnen jedoch einseitige Betrachtungsweisen, die nur schwarz
oder weiß zeichnen, ab. Windenergie kann ebenso wie die
Kernenergie sachlich aber auch kontrovers diskutiert werden. Das
richtige Zitieren von Daten gehört zu der Portion Ehrlichkeit,
die wir den Bürgern schuldig sind, die von der Thematik nicht
viel verstehen. Das ist eine große Verantwortung. Wir haben
versucht, uns dieser zu stellen.
Ihnen ist sicherlich durch Ihre zahlreichen Aktivitäten bekannt,
dass die Windenergienutzung auch in der Bevölkerung
kontrovers diskutiert wird. Mir fällt auf, dass ein Teil
der Bürger eine deutliche Störung der Landschaftsästhetik
durch Windenergieanlagen sieht, ein anderer Teil gerade nicht.
Ich nehme das hin, denn es handelt sich um eine subjektive
Einschätzung. Diese zu diskutieren bringen uns jedoch nicht
weiter. Verbale Angriffe von der einen oder anderen Seite sind
m.E. der Sache nicht förderlich.
Deshalb erlaube ich mir, den Begriff
"Verunglimpfung" zu kritisieren. Das von uns verwendete
Zitat stammt übrigens nicht vom NABU Worms, sondern wir haben es
von amtlicher Seite übernommen. Dennoch kommen wir zu dem
Schluss, dass es sich bei der ausgeräumten Kulturlandschaft
in Rheinhessen grundsätzlich nicht um eine für die
Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie naturnahen,
kulturhistorisch wertvolle Landschaften handelt. Die
rheinhessische Landschaft wurde hierbei mit anderen Landschaften
in Deutschland verglichen. Es erfolgt in der Formulierung eine
Abstufung. Den höchsten Grad des "Schutzes" (wie z.B.
Alpenvorland, Harz, Elbsandsteingebirge etc.) hat
Rheinhessen dabei nicht erreicht. Sehr wohl sieht das in der
rheinhessischen Schweiz und dem Donnersbergkreis schon wieder
anders aus. Sie haben sicherlich recht, wenn wir Rheinhessen
über "einen Kamm geschoren haben". Wir hätten die
Grenzen genauer ziehen sollen. Diese Kritik nehmen wir entgegen
und werden bei zukünftigen Stellungnahmen darauf achten.
Mit freundlichen Grüßen
Bösl Vorsitzender
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
NABU Worms
Blumenstr. 7
67574 Osthofen
Telefon: (0 62 42) 54 58
E-Mail: vorstand@nabu-worms.de
Infos: www.nabu-worms.de