Die "ökologisch korrekte" Modebranche

Wenn die Windräder stillstehen
Riesenmühlen in Mahlberg mit Startproblemen - Imageschaden für Befürworter
Freiburg/Mahlberg - Seit Monaten wird dem Freiburger "Windpapst" Andreas Markowsky eine lästige Frage gestellt: Warum stehen die Windräder oberhalb von Mahlberg in der Ortenau still? Des Rätsels Lösung: Die neuen Mühlen von Nordex haben technische Anlaufschwierigkeiten. Dazu kommt Windmangel. Deshalb fällt die Windproduktion an jedem zweiten Tag aus.
VON KARL-HEINZ ZURBONSEN
Durch den laufenden Stillstand geriet die Wirtschaftlichkeit der Windkraftnutzung jedoch schon ins Gerede. Die Gegner der "Verspargelung der Landschaft", allen voran der Freiburger Landrat Jochen Glaeser, und auch der südbadische Forstpräsident Hans-Martin Stübler streuten die Vermutung, die Riesenmühlen kämen nicht zum Laufen. Sie berichteten aus einer in der Ortenau angestoßenen "unterschwelligen Diskussion", die der Windkraft im Schwarzwald "wegen offenbar schwieriger Standort- und Windverhältnisse im Wald" keine rentable Nutzung zutraute und deshalb den Mühlenbetrieb als nicht lohnend hinstellte.
"Alles Unfug", konterte Markowsky. Die Ausfälle seien zu 32 Prozent mechanisch bedingt und lediglich zu 18 Prozent durch Windstille. Die bestehenden Anlagen in Freiamt, Ettenheim und Schweighausen dagegen hätten bisher eine technische Zuverlässigkeit von über 96 Prozent erzielt. Diese Werte verfehlten nur die beiden Mahlberg-Mühlen. Die kämen nicht in Schwung, weil sich die Gondel für die Windführung mit 100 Tonnen als zu schwer erwiesen habe und jetzt neu entwickelt werden müsste. Markowsky räumt ein, dass für Hersteller und Betreiber ein Imageschaden entstanden sei. Die Überzeugungsarbeit in der Region sei schwieriger geworden.
Die beiden größten Windräder der Welt auf Mahlberger Gemarkung verfügen über je 2,5 Megawatt Leistung und eine Gesamthöhe von 120 Metern; sie kosteten knapp acht Millionen Mark Investitionssumme. Laut Wirtschaftsplan sollten sie 5,7 Millionen Kilowattstunden Windstrom jährlich erzeugen und damit 40 Prozent des Gesamtstrombedarfs in Mahlberg abdecken.

FAZ: Auch Windräder wachsen nicht in den Himmel
25. Jan. 2002 Ziemlich stürmisch geht es nicht nur am Freitag bei den Windpark-Betreibern zu - die Energiekontor-Aktie bricht bis 18.00 Uhr wegen Problemen mit drei ihrer Windparks um 16,8 Prozent auf 8,90 Euro ein. Im Verlauf wurde sogar ein Rekordtief bei 8,45 Euro erreicht.
Schon in den vergangenen zwölf, dreizehn Monaten litt die "ökologisch korrekte" Modebranche nicht nur unter der allgemeinen Baisse, sondern auch unter hausgemachten Problemen. Verschiedene Prognosekürzungen und zahlreiche Projektverzögerungen zeigten, dass auch Windräder nicht in den Himmel wachsen.

"Keine wesentliche Belastung"
Aktuell leidet Energiekontor unter einem Bericht, wonach es drei seiner Windparks von Investoren zurückkaufen müsse, weil die versprochene Rendite von zehn bis 15 Prozent ausgeblieben sei. Die
Firma dementiert eine solche Verpflichtung; in jedem Fall werde sicher gestellt, "dass durch einen möglichen Rückkauf der Anteile die Energiekontor AG nicht wesentlich wirtschaftlich belastet wird." Das Gros der insgesamt 45 Windparks liefere Erträge im Rahmen der Erwartungen oder leicht darüber.

Wie seine Wettbewerber Plambeck, Umweltkontor und P&T Technology plant und entwickelt Energiekontor Windparks, die dann an Betreibergesellschaften verkauft werden. Dabei bilden die genannten deutschen Firmen die Weltspitze.

So manche Rechnung ging bisher nicht auf
Claudia Erdmann von der Hamburgischen Landesbank, die Energiekontor nach wie vor zum Kauf empfiehlt, bewertet den Vorgang als "nicht so dramatisch" wie in den Medien dargestellt. Die Erträge könnten durch den Rückkauf im laufenden Jahr etwas geringer ausfallen, wenn Energiekontor beim Wiederverkauf einen geringeren Betrag erlöse. Erdmann ist sicher, dass auch Windparks anderer Unternehmen nicht immer die geplanten Renditen erreichen. Dies werde meistens aber nicht veröffentlicht.

Doch nicht nur in mancher Rentabilitätsrechnung haben sich Projektierer und Analysten geirrt. So hatte man etwa die Projekt-Verzögerungen unterschätzt, die sich aus dem Übergang der Genehmigungskompetenz von den Kommunen auf die Länder ergeben.

Risikoreicher Zwang zur Expansion
Auch der Zwang, wegen der knapp werdenden lukrativen Plätze in Deutschland ins Ausland zu expandieren, hat sich bislang nicht ausgezahlt. Energiekontor und Umweltkontor, die wegen ihrer Vorreiterposition lange in der Gunst der Analysten vorne lagen, haben die ursprünglichen hohen Erwartungen für 2001 nicht erfüllt.

Die Experten von HSBC Trinkaus & Burkhardt empfehlen nur noch den kleineren Wettbewerber P&T Technologies zum Kauf; Energiekontor bewerten sie nur noch mit "Add", nachdem sie noch im Oktober dem gesamten Sektor positiv gegenüber standen.

Der heutige Abschlag scheint nun aber doch übertrieben - die derzeitigen durchschnittlichen Gewinnschätzungen von 79 Cents pro Aktie für Energiekontor 2002 ergeben ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 11,2. Anleger sollten sich trotzdem davor hüten, die Aktie zu kaufen, bevor sie sich von ihrem Rekordtief erholt und das Vertrauen der Börse zurück gewonnen hat.

Die Zahlen der Branche zum abgelaufenen Geschäftsjahr werden einen wichtigen Hinweis darauf geben, ob sie die stürmischen Anfangsjahre allmählich hinter sich lässt und mit verlässlicheren Erträgen aufwarten kann.

Regierung setzt auf Ausbau der Windenergie
gras. Berlin – Die Bundesregierung will die Nutzung der Windenergie massiv ausbauen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte, bis zum Jahr 2030 sei vorgesehen, bis zu 25000 Megawatt Strom durch Windanlagen auf dem offenen Meer zu produzieren. Das entspräche 15 Prozent des Stromverbrauchs auf der Grundlage des Jahres 1998. Zusammen mit den Windanlagen auf Land könne man ein Viertel des bundesweiten Strombedarfs decken. Damit könnte der Kohlendioxidausstoß gegenüber 1998 um zehn Prozent verringert werden. „Ohne den Ausbau der Windkraft können wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen“, sagte Trittin. Mehr als 60 Unternehmen hätten sich bereits beworben. Mit dem Bau der ersten Anlagen könne jedoch nicht vor 2004 gerechnet werden.

In der „Strategie der Bundesregierung zur Windenergienutzung auf See“ heißt es, langfristig gehe man davon aus, dass die erneuerbaren Energien ohne Subventionen wettbewerbsfähig seien werden. Gegenwärtig wird jede Kilowattstunde aus Windanlagen mit Beträgen zwischen sechs und 19 Cent subventioniert. Der Umweltminister wies dabei darauf hin, dass die Stromerzeugung mit Stein- oder Braunkohle mit bis zu 25 Cent pro Kilowattstunde staatlich unterstützt werde. Trittin betonte allerdings, dass man mit dem Ausbau der Windkraft die Kraftwerksstruktur ändern müsse. „Windkraft und Atomkraft passen nicht zusammen.“ Notwendig seien moderne Gas- oder Blockkraftwerke, damit man auf die Schwankungen bei der Windenergieerzeugung flexibel reagieren könne. Sueddeutsche Zeitung, 30.1.02

The Windrausch oder das Windei
Nordseehäfen überbieten sich mit Geschenken an die Windparkbetreiber / Warten auf Genehmigung zur Kabelverlegung / Umweltschutzverbände wollen dagegen klagen
Die Hafenstadt Emden hat im späten Mittelalter einen fürchterlichen wirtschaftlichen Einbruch durch die Versandung ihres Hafens erlebt. Bremen und Hamburg wuchsen sich stattdessen zu großen Seehafenstädten aus. Das soll nicht noch einmal passieren. Mit der Planung von Windparks in der Nordsee (Offshoreanlagen) erwarten alle Küstenhäfen einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung und Investitionen im mehrstelligen Milliardenbereich. Im Vorfeld des finalen Aufschwungs überbieten sich Emden, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Cuxhaven mit Werbegeschenken an die Windparkbetreiber.

Der Emder Hafenchef, Gerd Frerichs, hält sich bedeckt: "Die geplanten Offshore-Windparkanlagen in der Nordsee stehen für unsere wirtschaftlichen Überlegungen aktuell nicht auf der Tagesordnung." Unter seinem Schreibtisch liegt aber heiße Ware: Konkrete Angebote an den Windparkbetreiber Prokon Nord aus Leer über kostengünstige Lagerflächen im Südhafen - da, wo der Welt größter Windkraftanlagenhersteller Enercon aus Aurich bereits Lagerflächen besitzt. Durchstiche vom Südhafen zur Ems, um die gewaltigen Fundamente der Hochseewindräder zu transportieren sind auch schon skizziert.

Hans Jansen, Cuxhavener Hafenchef, bemüht sich erst gar nicht um Bescheidenheit: "Wer die Nase bei dem Offshore-Geschäft vorn hat, der gewinnt. Cuxhaven hat durch Bauverordnungen soviel Hafenflächen an der Elbe ausgewiesen, dass wir schon jetzt das ganze Offshoregeschäft über Cuxhaven abwickeln könnten." Pech für Cux-haven ist, dem ortsansässigen Windkraftplaner Plambeck fehlt die Genehmigung für den Bau einer Offshore-Anlage.

Dies gilt auch für Bremens Jung-investor Energiekontor. "Wir erwarten unsere Genehmigung Mitte des Jahres", so ein Sprecher von Energiekontor. Die Fäden in der Politik sind aber schon fein gesponnen. Auf einem Windkraftforum in Bremerhaven waren Wirtschaftsressort, Umweltressort und Investoren vollzählig vertreten. In einer Broschüre zur Förderung der Windkraft hat die Umweltsenatorin Hafenflächen zur Ansiedlung von Offshore Windparkbauern ausgewiesen. Jürgen Adelmann von der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS): "Wir stehen in engem Kontakt mit dem Bremer Offshoreplaner Energiekontor. Teststandorte für Windkraftanlagen sind im neuen Gewerbegebiet Luneplate ausgewiesen. Hier gibt es genügend Ansiedlungsmöglichkeiten für Fertigung und Lagerung der Rotoren und ihrer Fundamente. 100 Hektar Land sind als Gewerbegebiet bereits ausgewiesen."

Trotz guten Willens, alle Häfen müssen sich gedulden. Das eine Nadelöhr allen Windkraftrausches ist die Bezirksregirung Weser-Ems. Sie erteilt die Genehmigung für die Verlegung der Stromkabel vom Hochseewindpark ans Festland für Prokon Nord. Die Genehmigung, die Pilotanlage von zwölf Windmühlen für einen insgesamt 200 Mühlen umfassenden Windpark zu bauen, hat bislang nur Prokon Nord aus Leer. Die Genehmigung für die Kabelverlegung hat auch Prokon noch nicht. "Wir müssen die Anträge genau prüfen", so die Sprecherin der Bezirksregierung Weser-Ems, Herma Heyken zur taz.

Das zweite Nadelöhr ist die firma Enercon aus Aurich. Sie ist eng mit Prokon verbandelt und hätte auch das Geld für umfangreiche Investitionen. "Welcher Hafen für uns für die Verladung der Offshore Anlagen infrage kommt, dazu sagen wir nichts", lässt Enercon-Chef Alois Wobben der taz ausrichten, und mischt die Karten im Hafenpoker um günstige Flächen und Infrastrukturangebote.

Bei den Umweltverbänden blinken die Alarmsignale. "Mit dem Bau von Offshore-Windkraftanlagen wird Natur als Industriefläche erschlossen. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, dies zu verhindern", sagt Beatrice Claus vom WWF-Bremen. Den Bau des Emssperrwerkes für die Überführung großer Luxuspassagierschiffe der Papenburger Meyer-Weft, konnten die Umweltschutzverbände zwar nicht verhindern, aber für ein Jahr stoppen. Die Bezirksregierung grübelt über einem wasserdichten Beschluss für die Offshorekabel. Herma Heyken: "Es ist niemandem gedient, wenn es wegen nicht ausreichender Genehmigungsverfahren zur Verzögerung des Baus von Offshoreparks in der Nordse kommt." Richtig, und es würde sehr teuer. Für die Windkraftanlagen im Watt sind immerhin die größten zivilen Investitionen der Nachkriegsgeschichte an der Nordsee geplant. taz Bremen Nr. 6661 vom 28.1.2002, Seite 22, 64 Zeilen (TAZ-Bericht), Thomas Schumacher

Anzeiger für Harlingerland  23.01.2002  (S. 4)
anzeiger@ost-friesland.de
========        Leserbrief        ========
Nutzung der Windenergie ist weitsichtig
Menschen wie Herr Wobben (Enercon), die in ihrer Weitsicht etwas unternommen haben, gebührt eigentlich ein Nobelpreis.
Der vor rund zehn Jahren gelegentlich prognostizierte Zusammenbruch der Urlauberströme hat sich wo wenig realisiert, wie sich die erwähnte Gefährdung des Schiffsverkehrs bewahrheiten wird. Die Menschheit kann nur hoffen, dass sich die Bevorratung/Lagerung mittels zum Beispiel der Wasserstofftechnik bald erfüllt, um auch weitere Energiebereiche mit der Windenergie umweltfreundlich zu entlasten. Dann fahren auch bald weniger Öltanker.
Für alle, die es noch nicht wissen: "Fossile Energiereserven sind a) endlich und b) ausgesprochen umweltschädlich, und die Abteilung Kernenergie ist schon längst vor die Wand gefahren."
Die wirklichen und wahrhaften Probleme dieser Menschheit sind die Verschandelung von Körper, Geist und Seele mittels Stickstoffdüngung in den Böden und analog mittels der tierischen Eiweißmast durch unsere artschädigende Ernährung, und die weniger zähe Tierwelt wird da gleich mit hineingezogen (siehe Hasenbestand). Dagegen sind die Auswirkungen der Windenergienutzung vernachlässigbar, tendieren gen Null. - Martin Siefken,  Esens

Zum Leserbrief des Langeoogers Gerhard Siebels "Verschandelung von Land und Meer"
Mein Glückwunsch gilt Herrn Siebels im Kampf gegen die Volksverdummung. Dennoch ein paar Richtigstellungen:

  1. 1. Die Windenergie verschlingt keine Steuergelder, das wurde vielleicht mit der Atomenergie verwechselt.
  2. 2. Nicht 400.000 Windmühlen wären nötig, um die maximale mögliche Windenergiemenge von rund 50 Prozent der gesamten Stromenergie herzustellen, sondern nur rund 25.000 a circa 10 Millionen kWh, ohne Weiterentwicklungen. Die Zahl der derzeitigen aus der Entwicklungszeit stammenden Mühlen erlauben keine solche Hochrechnungen.
  3. 3. Unsere Mitgeschöpfe aus der Tierwelt leiden weniger unter dem Zick-Zack-Fliegen oder Laufen, sondern unter den von uns Menschen dummerhaftigerweise veränderten Nahrungsgrundlagen, weil wir noch immer Klasse mit Masse verwechseln.

Sehr geehrte Redaktion,

in Ihrer Ausgabe vom 23.01. hatten Sie unter der Überschrift "Nutzung der Windenergie ist weitsichtig" einen Leserbrief von Martin Siefken aus Esens abgedruckt.
Bitte, veröffentlichen Sie hierauf meine folgende Zuschrift:

Mein Glückwunsch gilt Herrn Siefken für sein Bemühen, die unbestreitbar zunehmende Volksverdummung in Sachen Kosten und Effektivität der Wind"kraft" richtig zu stellen.

Ich danke Herrn Siefken für die Richtigstellung, dass die Windenergie keine Steuergelder "verschlingt", sondern nur Zwangsabgaben oder, anders ausgedrückt, vom Stromverbraucher zu zahlende Beihilfen in vier- bis fünffacher Höhe der Kohlesubventionen, die im deutschen Steinkohlenbergbau pro Arbeitsplatz und Jahr mindestens 50.000 Euro betragen. So dumm ist nun aber das Volk nicht, dass es sich nicht ausrechnen kann, wie hoch der jährliche von ihm gezahlte Zuschuss für den direkt beschäftigten Arbeitnehmer in der Windbranche ist, bei einem minimalen Beitrag des Windstroms von allerhöchstens 2,5 Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs.

Dass trotzdem die Volksverdummung bekämpft werden muss, liegt an den ach so unterschiedlichen Angaben der Windmüller und ihrer Lobby. Die einen "berechnen" dieses, die anderen jenes. So nannte MdB Hermann Scheer zur Deckung des deutschen Strombedarfs noch vor ein paar Tagen die glatte Zahl von 166.666 Windkraftanlagen, die "nur" (!) bundesweit benötigt würden. "Das würde einen enormen Landschaftsgewinn bedeuten", zitierte Ende Januar eine bayerische Tageszeitung den baden-württembergischen SPD-Politiker wörtlich.

Nicht völlig daneben liegt Herr Siefken in seinem Kampf gegen die Volksverdummung auch, wenn er schreibt: "Die wirklichen und wahrhaften Probleme dieser Menschheit sind die Verschandelung von Körper, GEIST und SEELE..." Jedoch für die Verschandelung von GEIST und SEELE sind nicht "Stickstoffdüngung" und "tierische Eiweißmast" oder, wie Martin Siefken offensichtlich unterstellt, die Kritiker und Gegner der Windkraft verantwortlich, sondern Leute wie Hermann Scheer und artgleiche Demokraten, egal welcher politischen Couleur, die in ihrem Glaubenseifer, in ihrer Demagogie und in ihrer Rigorosität das beste Beispiel für ihr, nicht nur die Landschaft zerstörendes Wirken sind. Denn Windenergie ist in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland weder sozial noch ökonomisch, noch ökologisch, noch logisch.


Unpredictable wind energy - the Danish dilemma

DANISH WIND ENERGY RECEIVES A BLOW: The new Danish government favors trashing 3 planned big sea-based wind farms with a total value of 5 to 7 billion Dkr. Not building the wind farms, will save the Danes 900 million Dkr a year. [Exchange rate is 1 = 8.6 Dkr] The lead editorial of Jyllandsposten (biggest newspaper in Denmark) opines that without government subsidies no more sea-based wind farms will be built.
The numerous wind turbines in Denmark have caused havoc on the market for electricity and raised its price to one the highest in the world. The present windmills supply electric power at three times the price on the spot market.
Minister of Business and Industry Bendt Bendtsen (Conservative) is deeply concerned about the social and industrial consequences if Demark keeps deploying [develop] wind turbines, thereby far exceeding the limits for intermittent energy supplies.
This is a significant break from the ideologically driven policies of the previous environment minister Svend Auken (Social Democrat). In the past 9 years, these policies have led to the installation of 6300 windmills, which the editorial calls uneconomic and technically unrealistic.
Rumor has it that land-based windmills will lose their subsidies within this year; this means that the owners might go broke. All these facts and rumors are killing the market for wind turbines. Their share prices are falling like rocks these days, pulling the whole Danish stock market down. The producers of wind turbines are in panic. They have been complaining on Danish radio and television, saying it will seriously damage their exports once the word gets around. Fred Singer, The Week That Was - Feb 2, 2002
SEPP Comment: Yes, wait till the Dutch and Germans hear about this.

SZ: Regierung setzt auf Ausbau der Windenergie

taz: The Windrausch oder das Windei

Leserbrief - Nutzung der Windenergie ist weitsichtig: "Menschen wie Herr Wobben (Enercon), die in ihrer Weitsicht etwas unternommen haben, gebührt eigentlich ein Nobelpreis." - Hügelleand schlägt Herrn Wobben für "grandUTOPrix" oder den "Meenzer Koggeloresorden am fadenscheinigen Band" vor.

Sackgasse Windenergie
Zu dem Bericht "Im Paradies für Ökostrom werden die Uhren zurückgedreht" vom 15. Februar.
Wie gut, dass Dänemark zurückrudert. Anders kommt man aus einer Sackgasse - hier dem Milliardengrab Windschwindel auch nicht heraus. Christa-Maria Hartmann, Springe

Dänischer Staat wird größter Windmüller
Ab 2003 nur noch 27 Öre je Kilowattstunde / Geben Tausende Anlagenbetreiber auf?
Kopenhagen - Das einstige Windenergie Musterland Dänemark verliert weiter an Boden. Seit Jahren schon werden dort kaum noch neue Anlagen errichtet, und selbst das in Schleswig-Holstein erfolgreich angelaufene Repowering wird kaum noch praktiziert. Die neue Regierung hat sogar den geplanten Bau von zwei Off-Shore-Windparks gestoppt. Jetzt droht dem Windland Dänemark neuer riesengroßer Ärger. Der dänische Staat könnte zum Jahreswechsel Besitzer von über 2000 Alt-Anlagen werden, die sich privatwirtschaftlich nicht mehr rentabel betreiben lassen, sagt Asbjörn Bjerre, Direktor des Dachverbandes der dänischen Windmühlenbesitzer. Die Zeche muss dann der Steuerzahler übernehmen. Zum vollständigen Artikel ...

Übersetzung des Artikels 'frygternabokrav Vindmøllebranchen', veröffentlicht in Jyllands-Posten am 13.3.2002 (Sektion Erhverv u. Økonomi).
Nachbarn von Windkraftanlagen dürften gute Chancen auf Entschädigung haben, wenn der Wert ihrer Immobilien durch Geräusche von Windturbinen verringert wird.
Ein juristisches Gutachten über die Möglichkeit von Ausgleichsansprüchen der Nachbarn gegen Besitzer von Windkraftanlagen erregt Erstaunen und Betroffenheit bei der dänischen Windbranche. Wenn die Analyse eines Juraprofessors in einem Gerichtsprozeß Bestand hat, könnte sie schwerwiegende Konsequenzen für die inländische Windindustrie haben.
Professor Lars Bo Langsted (Universität von Aalborg) schrieb am Dienstag in der Zeitung Jyllands-Posten, daß Nachbarn von Windturbinen gute Aussichten auf Entschädigung haben könnten, wenn der Wert ihres Besitzes durch Geräusche von den Windturbinen verringert wird.    Seine Einschätzung beruht auf einem aktuellen und drakonschen Urteil des Gerichts zu Vestre (Vestre High Court), das einem Hausbesitzer im nordschleswigschen Haderslev einen Ausgleich von DKK 50.000 - ein Achtel des Immobilienwertes - für die Errichtung eines 48 m hohen Mobilfunkmastes zusprach, der in 23 m Entfernung von seinem Haus errichtet wurde.
Kreis und Gemeinde hatten dem Mast ihre Einwilligung erteilt. Trotzdem vertrat das hohe Gericht die Auffassung, daß der Hausbesitzer eine Entschädigung für den Wertlust erhalten müsse. In drei früheren Urteilen wurden Hausbesitzern Ausgleichszahlungen für Autobahnlärm zugesprochen. Folglich vertritt Lars Bo Langsted die Auffassung, daß durch Windkraftanlagen verursachte Werteinbußen wahrscheinlich ebenfalls ausgeglichen werden können.
Dies hat für Überraschung bei der dänischen Wind Turbine Association, dem Branchenverband der Windkraftindustrie, gesorgt. "So weit mir bekannt ist, sind wir bisher nie mit Fällen dieser Art konfrontiert worden. Gegenwärtig  muß vor dem Bau von WKA ein komplettes Zustimmungsverfahren durchlaufen werden. Unter anderem müssen die Anlagen auf dem Regionalplan ausgewiesen sein. Bis zum Beweis des Gegenteils müssen wir glauben, daß die Regelungen noch gültig sind und keine Ansprüche auf Ausgleich erhoben werden können, wenn das Genehmigungsverfahren durchlaufen ist", sagt Asbjørn Bjerre, Direktor des Branchenverbandes.
"Aufgrund der sorgfältigen Planung, die heute die Regel ist, nehmen wir an, daß solche Sachen geklärt sind", sagt Asbjørn Bjerre.
Gerichtsverfahren sind zu erwarten Es spricht viel dafür, daß der Gerichtshof im Kürze alle Unklarheiten beseitigen wird. Basierend auf dem Telefonmastenurteil und dem professoralen Gutachten wird die landesweite Vereinigung der Nachbarn von Windkraftanlagen eine Reihe von Prozessen anstrengen, um den Zusammenhang zwischen WKA und Wertverlust zu überprüfen.
Das Beratungunternehmen BTM in Ringkøbing, stimmt mit der in- und ausländischen Windkraftbranche überein und zeigt sich ebenso überrascht wie die Betreiber: "Ich bin kein Rechtsanwalt. Aber die Bestimmungen zur Errichtung von WKA sind eindeutig, auch hinsichtlich des Lärms. Wenn sie genehmigt werden, kann ich nicht einsehen, daß Ansprüche für eine Wertminderung geltend gemacht werden können. Dies könnte den Bau und das gesamte Planungsverfahren von WKA lahmlegen. Wir werden die Sache mit Interesse verfolgen, weil es schwerwiegende Konsequenzen für die WKA-Branche haben könnte, falls Nachbarn und Gegner von WKA diese Prozesse gewinnen", sagt Per Krogsgaard von BTM Consult.