Südwestrundfunk
Zentrale Programmaufgaben
zu Hdn. v. H. Dudek
Am Fort Gonsenheim 139
55122 Mainz

Sehr geehrter Herr Dudek,

ich beziehe mich auf verschiedene Telefonate mit Ihrer Anstalt. Ihr Schreiben vom 24. 07. 01 sowie mein Antwortschreiben vom 04.10.01 dem ich wichtige Informationen beifügte.

Da mir die internen Strukturen des SWR nicht vertraut sind, habe ich gemäß tel. Aussage Ihres Hauses, mein Schreiben an Herrn Hoch gerichtet, diesen nach Wochen angerufen, um zu erfahren, ob er Einblick in die Unterlagen nehmen konnte, und sich die verstärkte Präsentation von Windkraftanlagen in Ihren Trailern bewusst gemacht hat. Dieses Anliegen richte ich jetzt mit Nachdruck an Sie, in der Hoffnung, dass Herr Hoch die Angelegenheit nebst Unterlagen, wie tel. vereinbart, an Sie weitergeleitet hat.

Kein anderes Drittes Programm in dieser Republik präsentiert diese Monster von Windkraftanlagen in seinen Trailern. In der Regel werden Windkraftanlagen bei Präsentationen der verschiedenen Regionen bewusst ausgeblendet, wie z.B. auch bei Ihrer Sendung "Fahr mal hin", als es um die Region um den Donnersberg ging, womöglich um evtl. Urlaubern zu suggerieren, dass Aufenthalte im ländlichen Raum immer noch erholsam sind und keine ständig Unruhe erzeugende Landschaftszerstörung durch zahlreiche gigantische Rotoren erfolgt. Nachdem ich mit gesteigerter Aufmerksamkeit die Häufigkeit der Einblendungen von Windkraftanlagen in Ihrem Sender mitverfolgt habe und eine Zunahme deutlich wurde, fühle ich mich jedes Mal derart beeinträchtig dass ich Ihren Sender nicht mehr einschalten werde, wenn diese Trailer nicht verschwinden. Sollte ich in den kommenden Tagen keine Änderung wahrnehmen, werde ich mich an Ihren Intendanten, Herrn Prof. Voss wenden und mein bisher vergeblich vorgebrachtes Anliegen darlegen, da ich im Sinne zahlreicher Bürgerinitiativen unseres Bundeslandes argumentiere. Diese können nicht akzeptieren, dass sich der SWR zum Lobbyisten einer ausschließlich profitorientierten Branche entwickelt, die dem Land und seinen Bürgern erheblichen und nachhaltigen Schaden zufügt

Mit freundlichen Grüßen
Alfred Heß
Merzweiler, den 21.11.01


SWR Mainz

Sehr geehrter Herr Hess,

mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass wir Ihre Verärgerung nicht besänftigen konnten. Wir hatten Ihnen unsere Haltung im Schreiben vom 24.07.01 ausführlich dargelegt und um Verständnis für unsere Argumente gebeten.

Herr Hoch hat mir Ihr erneutes Schreiben weitergereicht und verabredungsgemäß stellen wir es denjenigen Redaktionen unseres Hauses zur Verfügung, die über umstrittene Windkraftanlagen in ihren Sendungen berichten.

Sie unterstellen uns, im Falle von "Ausblendung" der Anlagen z.B. in "Fahr mal hin", Urlaubern eine "unzerstörte" Landschaft zu suggerieren. Andererseits behaupten Sie, wir wurden uns mit dem Zeigen der Windräder ".... zum Lobbyisten einer ausschließlich profitorientierten Branche entwickeln".

Beide Unterstellungen sind nicht nur gegensätzlich, sondern auch falsch. Wir haben darauf in unserem Schreiben bereits hingewiesen. An unserer Haltung in Bezug auf die sogenannten Trailer-Bilder von einem Windrad in Rheinland-Pfalz können wir deshalb nichts ändern.

Ich würde es sehr bedauern, wenn Sie deshalb unser Fernsehprogramm nicht mehr einschalten. Ich hoffe, dass Sie auch unsere Verpflichtung erkennen, das Bundesland in all seinen Facetten und im Spiegel der verschiedensten Meinungen darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Günther Dudek

30.11.01


Südwestrundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Herrn Intendanten Prof. Voß
Postfach 3740
55027 Mainz

Sehr geehrter Herr Intendant,

wohlwissend dass Ihre kostbare Zeit knapp bemessen ist, halte ich es für unerlässlich, Sie über die Verfahrens - bzw. Vorgehensweise der Mitarbeiter Ihrer Anstalt gegenüber Ihren Kunden/Konsumenten zu informieren. Das Maß an Arroganz und Anmaßung gegenüber der Befindlichkeit einer ständig steigenden Zahl von Windkraftgegnern können Sie dem in Kopie beigefügten Schriftverkehr mühelos entnehmen.
Die Belastung der zahlreichen Menschen, die durch Windkraftanlagen bereits Tag und Nacht beeinträchtigt sind, wird durch die täglich mehrfach wiederholten Präsentationen von Industriewindkraftanlagen in der Zeit höchster Einschaltquoten, 19 Uhr 59 Minuten, 20 Uhr 16 usw. ins Unerträgliche gesteigert, sodass ich es als eine längst fällige Aufgabe sah, Ihrer Anstalt eine Rückmeldung zu geben. Durch die ständige Wiederholung dieser Trailer gleichen diese einer intensiven Werbesendung, jedoch auf Kosten der Gebührenzahler.
Professoren, die das Darmstädter Manifest verfassten, ebenso wie die Nordrhein- Westfälische FDP mit ihren Forderungen an die dortige Landesregierung, beides am 4.10.01 Ihrer Anstalt per Post zugeleitet, haben so unmissverständlich und eindeutig Stellung bezogen, dass selbst die Mitarbeiter Ihrer Anstalt daraus kurzfristig Konsequenzen ziehen sollten. Ein Stück unberührte Natur in den Trailern zu zeigen, wäre wohltuend, an Stelle der Präsentation dieser unnützen Windkraft-Monster, die im Binnenland nur unregelmäßig und minimal Strom erzeugen und dabei unzähligen Vögeln den Tod bringen, von den Belastungen der Landbevölkerung ganz zu schweigen. Dass ausgerechnet eine Anstalt des öffentlichen Rechts hier eine Vorreiterrolle ausübt, ist der Mehrheit der Bürger ebenso wenig zu erklären, wie die Äußerung Ihres Herrn Dudek, dass industrielle Windkraftanlagen typisch für unser Land seien. Sollte es Ihnen nicht gelingen, baldmöglichst Korrekturen zu veranlassen, so wird sich mein vorhandener Widerwille von Präsentation zu Präsentation steigern, was die endgültige Ignoranz Ihres Senders zur Folge hätte, einschließlich der zahlreichen Windkraftgegner in unserem Land.

Mit freundlichen Grüßen
Alfred Heß
Merzweiler, den 5. 11. 01