Windkraft
FDP will Bürger unterstützen


Eine Lizenz zum Gelddrucken 

(RP). "Wir ziehen an einem Strang." Hartmut Zulauf, Vorsitzender des FDP-Ortsvereins, sagt der Bürgerinitiative "Windstille" die Unterstützung seiner Partei zu. Am vergangenen Donnerstag hatte der FDP-Ortsverein zu einer Informationsveranstaltung zum Thema "Windkraftanlagen" ins "Hotel Zur Eich" eingeladen. Knapp 60 Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. 

"Bisher hatten Windräder für Wermelskirchen allenfalls eine theoretische Bedeutung", so Zulauf, "doch jetzt wird das Thema auch vor Ort akut." Da das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) allerdings von Land und Bund stammt, gibt es vor Ort wenig direkten Handlungsspielraum. Das wurde vor allem im Referat von Dr. Gerhard Papke (MdL) deutlich. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion erklärte den Bau von Windkraftanlagen zu den "herausragenden Themen der Landes- und Bundespolitik" und berichtete von vielen Menschen, die das Thema ebenso sehr beschäftige, wie die Bürgerinitiative im Ort. 

Weit über hundert lokale Bürgerinitiativen seien inzwischen in Nordrhein-Westfalen (NRW) gegründet worden. 

"Wir haben nichts gegen regenerative Energien", betonte Papke, "doch bei den Windrädern handelt es sich schlichtweg um die gesetzliche Lizenz zum Gelddrucken." Er kritisierte damit den Zeitraum und der Summe, mit der Investoren im Bereich der Windenergie subventioniert würden. Denn über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren bezuschusst das Land jede Kilowatt-Stunde mit 17,8 Pfennigen, um das Risiko für den Investor zu minimieren. 

Desweiteren seien Windkraftanlagen auch keineswegs effektiv oder gar eine wahre Alternative zu den herkömmlichen Kraftwerken. "1200 Anlagen in ganz NRW decken gerade einmal 0,8 Prozent des Bedarfes im Land", rechnete Papke vor. Auch sei zu bedenken, dass manche Anlagen - bedingt durch die topographische Lage - an vielen Tagen gar keine Energie produzierten. "Wir haben hier nicht genügend Wind", so Papke. 

"Wildwuchs Windkraft" 

Von einer "ungeheuren Belastung für Landschaft und Anwohner" sprach Papke im Zusammenhang von Schlagschattenwurf, der hohen und permanenten Geräuschbelästigung so wie dem Wertverlust für Immobilen durch ein Windrad. Er riet der Bürgerinitiative eindringlich, zur Steuerung des "Wildwuchses Windkraft" auf die Ausweisung eines Windvorrang-Gebietes zu pochen. 

Alles weitere grenzte an puren Wahlkampf: "Wenn sich im September nächsten Jahres die Mehrheitsverhältnisse in der Politik ändern, dann sind Sie ihre Sorgen los", versprach Papke. Die FDP werde sich als erstes für die Abschaffung des Erneuerbare Energien-Gesetzes stark machen.


siehe auch: Antrag der Fraktion der FDP (Mai 2001)

siehe auch Parteien / Politik