Nibelungenkurier, 04.08.01
Aus Erdgas wird Wärme und Strom
Neue Innovation im Energiebereich Worms
Eine neue Zeitära macht sich im Energiebereich breit. Brennstoffzellen sind derzeit die fortschrittlichsten Technologien zur Umwandlung eines Brennstoffes in Nutzenergie wie Strom und Wärme. Der Firma Sulzer Hexis ist es nach jahrelanger Erfahrung gelungen, eine Hochtemperatur Brennstoffzelle zu entwickeln, die den Wärmebedarf und den Stromgrundbedarf eines Einfamilienhauses abdeckt. Zusammen mit dem EWR Worms werden nun gemeinsame Brennstoffzellen zur Hausenergierversorgung vermarktet. Beide Firmen traten zu einer unterzeichneten Absichtserklärung in den EWR-Räumen am Lutherring an. Aus Erdgas und Luft wird nun Wärme und Strom. „Bis Ende 2003 sollen zunächst 60 Anlagen einer Vorserie an das EWR ausgegliedert werden“, so EWR Vorstandsmitglied Dr. Klaus Werth. Danach soll die allgemeine Markteinführung mit größeren Stückzahlen geplant werden.
„Das innovative System könnte schon bald den Markt dezentraler Energieerzeugung beherrschen“, so Dr. Harald Raak von Sulzer Hexis, denn die neue Energieversorgung hat einen herausragenden Charakter. Die Schadstoffwerte sind gleich null, denn außer zurückgewonnenes Wasser bleiben keine belastende Stoffe übrig. Die elektrochemischen Strom- und Wärmeerzeuger können wegen ihres hohen Wirkunggrades vielfältig angewendet werden. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass König Kunde diese Anlage selbst nicht kaufen muss, sondern finanziert die Nutzung über einen entsprechenden Wärmepreis. „Für den Einbau spielt das örtliche Handwerk eine wesentliche Rolle“, erklärte EWR-Abteilungsleiter Thomas Bollheimer. Erste Gespräche gab es bereits, so auch mit der Elektrogemeinschaft Rheinhessen / Ried. Damit kann der Energieversorger Wärme als Sorglospaket anbieten. „Wir wollen gemeinsam mit den Kunden wachsen“, so Bollheimer, hierzu gehört auch die Kooperation mit den Stadtwerken. Beschränkte sich das Unternehmen früher nur auf das Produkt Strom, so ergänzt inzwischen das Geschäftsfeld Wärme das Angebot. Nicht umsonst heißt der Slogan: „Energie zum Wohl der Region“. Für nähere Informationen stehen die Berater vom EWR gerne zur Verfügung.

Allgemeine Zeitung, 03.08.2001
Energie- und Wärmepaket
Brennstoffzelle: EWR will Geräte von Sulzer Hexis vertreiben
Von unserem Redaktionsmitglied Erich Michael Lang
Das EWR tastet sich weiter auf dem Energie- und Wärmemarkt voran. Gestern wurde eine Absichtserklärung über den Vertrieb von Brennstoffzellen mit dem Schweizer Technologieunternehmen Sulzer Hexis AG unterzeichnet. Der Schweizer Partner, eine Tochter von Sulzer Industries (Winterthur), zähle zu den „ernstzunehmenden Anbietern“ auf dem Markt für Brennstoffzellen, sagte EWR-Vorstand Klaus Werth.
Sulzer Hexis hat in den letzten zehn Jahren die Brennstoffzellen-Technologie mit einem Kostenaufwand von rund 100 Millionen Mark vom experimentellen Stadium zur Serienreife geführt. Ab Herbst werden die ersten fünf von 60 Prototypen geliefert. EWR wiederum wird das Energie- und Wärme-Aggregat den Kunden in einem „Contracting-Modell“ anbieten. Das bedeutet: EWR trägt das investive Risiko, der Kunde zahlt lediglich einen „Wärmepreis“, erläuterte EWR-Vertriebschef Thomas Bollheimer. Mit dem regionalen Handwerk werde das Servicenetz aufgebaut. Eine konkurrierende eigene Struktur für Montage und Wartung beabsichtige das EWR nicht.
EWR-Vorstand Werth ordnete das Projekt als Facette des zusammen wachsenden Wormser Energie- und Wärmemarktes ein. Im Verbund mit den Stadtwerken gehe es darum, dem Kunden Komplettlösungen anbieten zu können. Zugleich erhöht das „Contracting-Modell“ die Kundenbindung. „Wir wollen mit den Kunden qualitativ wachsen“, sagte Thomas Bollheimer.
Bei der Brennstoffzelle handelt es sich um eine Form der dezentralen Energie- und Wärmeversorgung. Das von Sulzer Hexis entwickelte Gerät deckt den Grundbedarf an Strom sowie Heizwärme eines Einfamilienhaushaltes, erläuterte Harald Raak von der Herstellerfirma. Die Verbrauchsspitzen decken das EWR-Stromnetz sowie ein integriertes Brennwertgerät ab. Die ökologischen Vorteile, die sich daraus ergeben, hängen zum einen mit der bedarfsgerechten Erzeugung von Energie und zum anderen mit geringen Schadstoffbelastungen zusammen. In der Anschaffung sei die Brennstoffzelle zwar um schätzungsweise 2500 Mark teurer als konventionelle Geräte, dafür amortisiere der Betrieb aber die Investition.