Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund verschiedenster Zuschriften wegen der WetterNews der letzten Tage schreiben wir heute ein kurzes Statement.
Die Meinung unserer Diplom-Meteorologen geben den meisten unserer Leser recht, dass es sich bei den derzeitigen Wetterverhältnissen nicht um die viel zitierte und heraufbeschworene Klimakatastrophe handelt, sondern dass es sich dabei vielmehr um ein natürliches Phänomen handelt, um eine sog. Klimakurve, die zurzeit eine Wärmespitze erreicht hat.

Das Thema Klimaerwärmung ist leider nicht mehr ein rein wissenschaftliches oder gesellschaftliches Problem, vielmehr werden alle Informationen - egal von wem - ausgeschlachtet: Ob als "Sommerloch-füller" oder für den Wahlkampf.

Bei vielen Meldungen der vergangenen Tage handelt es sich um original dpa-Nachrichten, oder eben Reuters, AP o.ä. Ich denke, dass es immer zwei Seiten einer Medallie gibt, und zurzeit schreiben Wissenschaftler wie Herr Latif einfach sehr, sehr negativ. Zumeist ist es aber auch so, dass Stimmen gegen die Unkenrufe einfach ungern gehört werden.

Wir werden im September eine etwas ausführlichere Beschreibung präsentieren, wie unsere Wissenschaftler die Klimaveränderungen einschätzen - bis dahin versorgen wir sie gerne weiter mit ungekürzten Meldungen rund um dieses Thema - denn sollte man nicht alle Seiten gehört haben?

Zum Abschluss ein Bericht, den uns Herr Fischer aus Hochstadt/Main zugesandt hat:

FAZ, 13.8.2002 (Druckausgabe)
Unklare Aussichten
Ein Klimahistoriker warnt vor statistischen Verzerrungen
nsr. FRANKFURT, 12. August. Starke Regenfälle und schwere Überschwemmungen, die sie in vielen europäischen Regionen nach sich ziehen, werfen wieder die Frage auf, ob die Zahl der Unwetter in den vergangenen Jahren gestiegen sei. "Doch solch ein Trend ist schwer nachzuweisen", sagt Christian Pfister, Professor für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte und Fachmann für Klimageschichte an der Universität Bern. Zunächst einmal sei es schon strittig, welche Ereignisse überhaupt als "Katastrophen" bezeichnet werden können, weil es keine einheitlichen Meßmethoden und Schwellenwerte gibt. Außerdem komme es zu statistischen Verzerrungen. "Die Versicherer melden zum Beispiel einen Trend zur Schadenszunahme", sagt Pfister. "Es wird aber auch immer mehr versichert." Was Ursache und was Wirkung ist, lasse sich daher nicht leicht unterscheiden.Hinzu kommt, daß die wissenschaftlichen Aufzeichnungen von Wetterdaten auf der ganzen Welt eine Erfindung des zwanzigsten Jahrhunderts sind.
Niederschlagsmengen oder Durchschnittstemperaturen wurden weder in der Antike noch zur Zeit der Völkerwanderung erfaßt. "Erst als der Buchdruck aufkam, verbreitete man Bilder, und Texte über Naturkatastrophen", sagt Pfister. Das habe die Leute schon immer interessiert; die heutige Medienaufmerksamkeit sei im Grunde nichts Neues. "Die Zeichner der Flugblätter waren dabei wahrscheinlich fast so schnell wie die heutigen Fotografen."
Tobende Stürme, unbändige Flüsse und Schlammlawinen, die große Schäden nach sich zogen, seien daher recht gut erfaßt. Was fehlt, sind Aufzeichnungen darüber, was normal ist. "Deshalb ist das Ganze auch ein statistisches Minenfeld", sagt Pfister. Zur Zeit habe es zwar den Anschein, daß die Naturkatastrophen sich häuften. Ob dies allerdings wirklich eine Tendenz sei, lasse sich kaum sagen.
Auch der Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt ist unklar. Die meisten Wissenschaftler sind nach Pfisters Angaben zwar überzeugt, daß sich ein Klimawandel nachweisen läßt, wollen diesen jedoch nicht durch die historischen Naturkatastrophen belegen. "Wir können mit ihnen nicht argumentieren, weil ihre Zahl einfach viel zu gering für eine statistische Aussage ist." Die Naturkatastrophen seien zur Zeit daher nur als ein Mosaikstein in dem allgemeinen Trend zu wärmeren Temperaturen und größeren Niederschlagsmengen zu betrachten. Zumindest letztere seien belegbar: So werde wegen des heißen Monats Juni auch die Durchschnittstemperatur dieses Sommers über der des vergangenen Jahrhunderts liegen.
Der Treibhauseffekt ist nach Angaben Pfisters nicht das erste Phänomen, mit dem die Menschen sich die subjektiv empfundene hohe Zahl der Naturkatastrophen erklären wollen. "In den Jahren vor diesem ökologischen Paradigma gab es ein technisches Paradigma. Da machten Ingenieure die mangelnde Überbauung beispielsweise von Flüssen für die Katastrophen verantwortlich." Bis ins 18. Jahrhundert hinein sahen die Menschen die Unwetter dagegen als Strafe Gottes an. Eines sei trotz all der verschiedenen Erklärungsmuster aber gleichgeblieben: "Wenn es nicht zu viele Katastrophen auf einmal sind, dann spenden die Leute reichlich."

Wir wünschen Ihnen schönes Wetter - bis zum nächsten Mal,

Florian Hirschmann
Geschäftsführer

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