Offener Brief zum 6. Klimagipfel vom 16.
27. Juli 2001 in Bonn
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
der Öffentlichkeit vermitteln Sie das Bild eines besonnenen,
kühl kalkulierenden und sinnvoll handelnden Politikers. Vom
G8-Gipfel in Genua haben Sie an die Staatsmänner der Welt
appelliert, dem deutschen Beispiel zu folgen und alles zu tun, um
das Weltklima zu schützen und den bedrohlichen
Klimawandel zu stoppen. Sie handeln exakt wie Ihr
Vorgänger Helmut Kohl, der blindlings seinen Umweltministern
Klaus Töpfer und Angela Merkel vertraute und sich zum Vorreiter
in Sachen Klimaschutz hochstilisieren ließ. Auch Sie
glauben uneingeschränkt dem Fachminister Jürgen Trittin, sehen
im Klimaschutz die größte umweltpolitische
Herausforderung der Menschheit und glauben, die Ökosteuern
würden dem Ziele dienen.
Wie Sie Ihren Fachministern, so glauben diese wiederum den Klimaexperten, die erstmals 1986 öffentlich die Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe aussprachen. Doch wer sind diese Klimaexperten und was verbirgt sich hinter diesem Anspruch? Jeder weiß, dass das Klima definiert ist als das mittlere Wettergeschehen einer 30.jährigen Periode an einem bestimmten Ort. Klima ist vom Wetter abgeleitet, ohne dieses nicht denkbar. Jeder Klimawert ist ein statistischer Wert, der keine Katastrophen auslösen kann, im Gegenteil, der alle Wetterkatastrophen, die im Laufe von 30 Jahren auftreten, einfach wegmittelt. Jeder Hauptschüler kann die Temperaturen aller Wettermessstationen der Erde zusammenzählen und daraus einen Mittelwert, die Globaltemperatur, errechnen. Doch erzeugt diese Zahl ein eigenständig agierendes Globalklima, das nun das regionale Wetter bestimmt und den Menschen mit Blitz und Donner für seine angeblichen Klima-Sünden bestraft? Ich glaube, hier sollte der Glaube an die Weisheit der Klimaexperten aufhören.
Tatsache ist, dass die Klimaforscher einen wissenschaftlichen Popanz ohnegleichen aufgebaut haben. Sie haben geschickt die Macht der Bilder genutzt, um eine ganze Welt zu verführen. Kein Zweifel, dass die Bilder von Wetterkatastrophen auch auf die politisch Handelnden eine fatale Magie ausübten und den festen Glauben an die Notwendigkeit des Klimaschutzes begründeten. Doch die Klimatologie kann nichts anderes, als mittlere Wetterzustände zu beschreiben. Sie ist Teil der Geographie und kein eigenes Studienfach, das man mit dem Diplom abschließen könnte. Alle Klimaexperten ernennen sich selbst hierzu. Die allerwenigsten der im IPCC versammelten Garde von Sittenwächtern des Weltklimas sind in der Lage, eigenständig eine Wettervorhersage zu machen. Sie bewegen sich in der statistischen Scheinwelt Weltklima. Mag die Politik auch von Klimaschutz träumen und sich zum Gestalter und Lenker des Weltklimas aufschwingen, wann eine Rakete in den Weltraum starten darf, das entscheidet immer noch das Wetter!
Es ist eine täglich erfahrbare Tatsache, unser Einfluss auf das Klima endet an unserer Ohnmacht vor dem Wetter. Das Wetter ist Herr über den Menschen und nicht umgekehrt der Mensch Herr über das Wetter. Es nimmt auch auf keine Weltmacht Rücksicht! Die Klimageschichte bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, solange der Mensch die ihr zugrundeliegende Wettergeschichte nicht enträtseln und erklären kann. Nur das Wetter bestimmt die Temperaturen und das, was wir als Klima errechnen. Alles, was über das künftige Klima gefaselt wird, ist reine Phantasie und pure Spekulation, insbesondere wenn die Experten sich auf den Ihnen bedingungslos gehorchenden Computer berufen. Wer nicht weiß, wie in acht Tagen das Wetter wird, kann erst recht nicht das von ihm statistisch abgeleitete Klima für 100 Jahre vorhersagen.
Wenn im ewigen Auf und Ab der Klimageschichte heute wissenschaftlich von Klimaexperten nach langjährigen teuren Forschungen festgestellt wird, dass sich das Klima zufällig mal wieder erwärme, dann ist das eine Banalität. Dieses kann man seit Jahrzehnten in jedem Erdkundebuch nachgelesen. Es ist schon eine Verhöhnung der Menschenwürde, weil hier Öffentlichkeit und Politik einfach für dumm erklärt werden. Bitte, setzen Sie dieser beleidigenden Arroganz ein Ende! Alles, was beim 6. Klimagipfel in Bonn auch beschlossen werden wird, wird am Klima nichts ändern, weil sich am Wetter nichts ändert. Wenn Sie wirklich als Vorreiter in die Geschichte eingehen wollen, dann erklären Sie sich zum Vorreiter der Vernunft! Machen Sie dem Treibhaus-Schwindel ein Ende und halten Sie das UN-Klimakarussell noch in letzter Sekunde an. Drehen Sie den Klimaexperten die Geldhähne zu und investieren Sie dieses Geld in die Zukunft, die ideologiefreie Bildung der Kinder unserer Erde!
Mit freundlichen Grüßen
Dr.
Wolfgang Thüne