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Meldungen vom 03.09. - 07.09.01

Zur Abwechslung eine Reise gefällig? Minister für eine Million Mark auf Auslandsreisen
MAINZ (wif). Auf gut eine Million Mark belaufen sich die Kosten für Auslandsreisen rheinland-pfälzischer Minister in den Jahren 1996 bis 2000. Einer Auflistung der Staatskanzlei auf Bitte der CDU-Fraktion ist zu entnehmen, dass Umweltministerin Klaudia Martini mit 17 Dienstreisen am häufigsten im Ausland weilte. (07.09.01)

Leserbrief: Der Osnabrücker Bundesverband der "Windmüller" ist anscheinend um Imageverbesserung bemüht und nennt einige Zahlen, die "auch dem Anlegerschutz", so Windmüller-Präsident Ahmels, dienen sollen. Die taz zitiert den ersten Mann des Bundesverbandes WindEnergie weiterhin mit den Worten: "Wenige schwarze Schafe versuchen, mit dubiosen Angeboten Windkraftinvestoren abzuzocken." Persönlicher Kommentar einer Freundin: "Ja, so sieht es aus, wenn die staatlich sanktionierten Groß-Abzocker von kleinen Trittbrett-Abzockern an ihrer Ganoven-Ehre geschröpft werden..."
Der Bundesverband WindEnergie (BWE) empfiehlt nach HAZ und taz Folgendes:
1. Die Gesamtinvestitionskosten sollten bezogen auf den Jahresenergieertrag unter 1,40 DM/kWh liegen.
2. Die Betriebs-, Wartungs- und Reparaturkosten müssten mit 4,5 Pf/kWh kalkuliert werden.
3. Die Windgeschwindigkeit muss in Nabenhöhe durchschnittlich 6 m/sec betragen.
Sollten die oben genannten drei Merkmale zur Messlatte werden, wären im windschwachen Bayern und im Hügelland viele Windkraftprojekte abgeschrieben.

Wer Windkraft ernten will, erzeugt oft Proteststürme Besonders erregt hatte die Bürgerschaft Hertels Antwort auf die Frage, was denn die Niddataler von der Windkrafternte auf ihren Äckern hätten? "Nichts", musste der Baudezernent antworten. Profitieren würden nur die Investoren und die Eigentümer, die ihren Grund und Boden einträglich verpachten könnten. Im Aufwind fühlt sich dagegen Hirzenhains Bürgermeisterin Elfriede Pfannkuche (SPD). Die Wetterau-Gemeinde ist selbst unter die Windunternehmer gegangen und baut gemeinsam mit HessenEnergie einen kleinen Windpark. Rund 200 000 Mark Überschuss erwartet Pfannkuche aus dem Geschäft - jährlich. Im Hochtaunuskreis will man von solchen Rechnungen nichts wissen. Dort sträuben sich die Lokalpolitiker mit Händen und Füßen gegen Windräder auf den Taunushügeln, sehen gar das Landschaftsbild und die letzten Ruhe-Oasen für Erholungssuchende im Ballungsraum in Gefahr. Vor allem Landrat Jürgen Banzer (CDU), Vorsitzender der Regionalversammlung, die die Vorrangflächen ausgewiesen hatte, macht Front "gegen diese Form der Technik im Naturpark".

Landrat will Anlagen im Vogelsbergkreis verhindern LAUTERBACH. Der Landrat des Vogelsbergkreises, Rudolf Marx (CDU), will den Bau neuer Windkraftanlagen verhindern. Sie beeinträchtigten das Landschaftsbild und seien mit der Tourismusförderung nicht vereinbar, kritisierte Marx am Mittwoch in Lauterbach. Im Vogelsbergkreis sind nach seinen Angaben bereits 128 Anlagen in Betrieb. Vier Windmühlen seien im Bau und 51 geplant. Landrat Marx beantragte beim Regierungspräsidium Gießen, den Regionalplan Mittelhessen zu ändern. Darin sind die Flächen für Windkraft-Nutzung ausgewiesen. Die Zahl der möglichen Standorte solle erheblich verringert werden, forderte er. Der Vogelsbergkreis galt als Vorreiter bei der Windenergie. In der Stadt Ulrichstein war 1994 nach Angaben der Verwaltung der bundesweit erste kommunale Windpark im Binnenland errichtet worden. lhe

Ein Kampf mit Windmühlenflügeln ... allenthalben ist zu spüren, daß die Windkraft-Lobby den Bogen überspannt hat.
Es macht schon einen Unterschied, ob man in einer Kulturlandschaft oder in einem Industriegebiet wohnt; ob eine Dorfgemeinschaft sich entwickelt oder mit Geld zerstört wird; ob der Wähler gefragt oder übergangen wird. Über den Nutzen der Windenergie mag man streiten – über die Brachialgewalt, mit der sie staatlicherseits durchgesetzt wird, nicht. Die ist vordemokratisch. (06.09.01)

„Die Grenze ist erreicht“
Letzte Woche schon war im Landkreis ALzey-Worms das Maß voll, der Kreistag beschloß: „Müssen einen Strich ziehen“
"Trotz des Ärgers über Windräder wird in einigen Gemeinden weiter gebaut" -
auch entgegen der Erkenntnis der Landesregierung, die in Beantwortung der großen Anfrage der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion informiert, "daß die Windenergieanlagen keinen Beitrag zur Leistungsabsicherung darstellen", ergo unsinnig sind.
Das Ende der Fahnenstange ist nach der gewandelten "politischen Willensbekundung“ bereits erreicht. Trotzdem wird bei "zwölf Anlagen die Machbarkeit geprüft". D. h. im Klartext, "man" versucht nach wie vor - wider besseres Wissen und wider geltendes Recht - Windrotoren z. B in der Ober-Flörsheimer Gemarkung zu errichten, die Bestandteil eines IBA =
Important Bird Area ist. Auch die Flomborner und Ilbesheimer Gemarkung ist Bestandteil des europäischen Vogelschutzgebietes!
Auf die Frage, inwieweit die Errichtung von WKA in Schutzgebieten oder deren unmittelbarer Nähe möglich sind, antwortete die Landesregierung:
"Erhebliche Beeinträchtigungen von FFH-Gebieten und von besonderen Vogelschutzgebieten, auch durch Windkraftanlagen, sind zu vermeiden." (siehe dazu: Dr. Kaatz: Rotorblätter treffen mit 230 km/Stunde auf Vögel – "da bleibt wenig übrig")
Wohl wissend, daß wegen des Meldeverfahrens der EU-Vogelschutzgebiete eine Veränderungssperre über ganz Rheinland-Pfalz liegt, werden Windrotoren aufgestellt (siehe u. a. Tiefenthal, Heimersheim, Fürfeld, Desloch usw.) und "man" spekuliert fleißig über weitere "Möglichkeiten". Wiederum wohl wissend, daß aufgrund der erwähnten Veränderungssperre alle Spekulationen, Planungen und "Untersuchungen", ja sogar die zitierten "raumordnerischen Verfahren" unzulässig sind.
„Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht“, diese Erkenntnis hat mittlerweile auch die Landesregierung gewonnen, wie die Antworten auf die große Anfrage der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion zeigen. Bleibt zu hoffen, daß die Landesregierung konsequent den Erkenntnissen gemäß Taten folgen läßt, die Bevölkerung den Tatsachen gemäß informiert und der Volksverdummungskampagne ein Ende setzt.

Früchte der Volksverdummung: Windrad statt Atomkraftwerk
Einem wahrscheinlich ausschließlich mit den Werbesprüchen der Windlobby versorgten Mitbürger "gefallen diese Windräder vor der Haustüre, sie sind uns lieber als ein Atomkraftwerk, was noch Probleme in Hunderten von Jahren geben wird." Glaubt er am Ende, man würde ausgerechnet in Erbes-Büdesheim ein Atomkraftwerk bauen? Daß "diese Windräder" auch nicht den geringsten Einfluß auf derzeitige noch künftige "Atomkraftwerk-Probleme" haben werden, weiß er nicht, wie er auch von echten Alternativen keine Ahnung hat....

Bigotterie? Mit '208 Rezepten gegen den Hunger' bereicherten 'Brot für die Welt' Greenpeace die Welternährungs-Konferenz in Bonn. ökologisches Die Erforschung des Ackers als System, das ohne Chemie und Gentechnik produktiv ist, liege nicht im Interesse der Industrie. Deshalb fordern Greenpeace und 'Brot für die Welt', die öffentliche Forschung auf diesem Gebiet dringend auszubauen. 'Die Bauern haben ein enormes traditionelles Wissen über naturnahe Landwirtschaft. Es gilt, dieses Wissen zu nutzen und zusammen mit unabhängigen Wissenschaftlern weiter zu entwickeln. Die Agrar-Industrie beherrscht die Debatte um Hunger und Armut. Es ist höchste Zeit, über andere Ansätze zur Lösung des Problems zu diskutieren', so der Sprecher der nicht mehr "unabhängigen" Greenpeace.
Ob er nicht weiß, daß das Ökosystem Acker seit Menschgedenken stets Objekt intensivster Forschung - gerade und besonders in Deutschland - war? Von einer begrenzten, da nicht vermehrbaren Fläche fruchbaren Ackerlandes wollte eine stetig wachsende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ausreichend versorgt sein! Die seit Jahrhunderten in unserem Land intensiv genutzten, fruchtbaren Ackerböden sind heute produktiver denn je, auch ohne Gentechnik! Doch die Nutzung des Wissens nutzt den Bauern leider gar nichts. Ihre fruchtbaren Ackerflächen werden "still gelegt" während 'Brot für die Welt' & Greenpeace meinen, '208 Rezepte gegen den Hunger' erfinden zu müssen ... Wer das "enorme traditionelle Wissen" der Bauern in die Tat umsetzen soll, verraten die beiden Weltverbesserungsorganisationen allerdings nicht. Wollen Greenpeace und die Pfarrer künftig selbst Hand anlegen, vielleicht als landwirtschaftliche Aushilfskräfte unentgeltlich richtig arbeiten, anstatt wie bisher z. B. im Dienste der Windindustrie den Bauern Windräder als "zweites Standbein" anzupreisen, mit denen noch mehr produktive Ackerböden mit Schotter, Stahl und Beton "totenstill gelegt" werden?

Vom Saulus zum Paulus - Sie haben angesichts unwirtschaftlicher und ökologisch unsinniger wie auch schädlicher Windradmonster mit Hochspannungsmasten und sogar mit Kernkraftanlagen "Frieden geschlossen". Früher überzeugte Windkraftbefürworter wissen sie es heute besser: Seinen Schülern habe Dietrich Barth, vormals Geographielehrer aus Reutlingen, bis Mitte der 90er-Jahre erzählt, die Windenergie sei die Energieform der Zukunft. Bis ihm beim Radfahren auffiel, daß die Dinger eigentlich immer stehen, weil eben der Wind fehlte. Nun habe er sich genauer informiert und sei schließlich zum engagierten Gegner geworden. Ebenso Helgo Bran, Biologe aus Freiburg, ehemals energiepolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, er distanziert sich heute sehr deutlich von früheren Ansichten: Naiv und gutgläubig sei er früher staunend vor jeder Windkraftanlage stehengeblieben. "In Freiburg habe er sogar den Arbeitskreis Windenergie geleitet, 'weil ich jahrelang so blöd war, zu meinen, dass alternative Energien Lösungen bieten'. Mittlerweile habe er sich jedoch mit Hochspannungsmasten angefreundet und selbst mit Kernkraftanlagen Frieden geschlossen, beteuerte der Grüne, dem die Partei schließlich mit Ausschluss drohte." Barth und Bran waren als Referenten der Bürgerinitiative Lebensraum, Unterschwarzach in das Kurhaus am Kurpark in Bad Wurzach eingeladen worden. Sie informierten Gemeinderäte, die über eine Änderung des Flächennutzungsplanes für Windkraft entscheiden sollen.
"Barth und Bran ärgern sich vor allem darüber, dass dem Bürger vielfach nur die halbe Wahrheit aufgetischt wird. So sei etwa stets nur von Nennleistung einer Anlage die Rede, und nie von der realen Leistung. Und wer glaube, dass durch Windenergieanlagen bald die Kernkraftwerke unnötig würden, irre auch. Zur Not wird Strom dann aus der Ukraine, aus Tschernobyl, geholt. Das kann es ja wohl nicht sein. Windkraft sei und bleibe einfach zu unwichtig. Derzeit würden allein 62 Prozent allen benötigten Stroms in Baden-Württemberg durch Kernenergie erzeugt, der Anteil der Wasserkraft liege bei etwa 8,4 Prozent, der durch Wind gewonnenen Energie lediglich bei einem Promille, und das bei bereits 10 000 Anlagen. Umgerechnet bedeute dies: Nur an 3,65 Tagen in zehn Jahren werde Strom durch Windkraft erzeugt - 'und das will Döring jetzt verdoppeln', lachte Barth und verwies dabei immer wieder auf die hierzulande völlig unzureichende Windsituation. Das funktioniere in Norddeutschland, vielleicht sogar im Erzgebirge, aber schon im Schwarzwald nicht mehr. Windkraftanlagen seien zudem riesig und verschandelten die Landschaft, seien unwirtschaftlich, führten zu einem Werteverlust der Immobilien und seien obendrein gefährlich." Der vollständige Artikel Windkraft soll Gesundheit schädigen.

In der Verbandsgemeinde Lauterecken sind Tourismus-Projekte in Vorbereitung. Gästetouren sollen unter einem bestimmten Motto angeboten werden, wie zum Beispiel "Mühlen", "Handwerkzünfte", "Natur" oder "Geschichte". Ob beim Mühlen-Motto auch die Herren-Sulzbacher Monstermühlen Berücksichtigung finden werden, die als ganz besondere Touristenatraktion von juwi so warm angepriesen werden ....?

Eine Gemeinde will sich partout nicht zu ihrem "Glück" zwingen lassen: Die nachträgliche Aufnahme eines Standortes für Windkraftanlagen auf der Höhe bei Orlen in den Regionalen Raumordnungsplan ohne erneute Anhörung der Stadt war ein Formfehler und dagegen hat die Stadt inzwischen Widerspruch eingelegt. Sollte der Widerspruch der Stadt vom RP angelehnt werden, werde man dagegen klagen. Das gelte auch im Falle einer Baugenehmigung, eine solche Klage hätte aufschiebende Wirkung. Am 03.09.01 in der Zeitung Alle gegen Windkraft bei Orlen (05.09.01)

Naturschützer sind von der Beteiligung am Protest gegen den Brückenbau zwischen Rüdesheim und Bingen enttäuscht ... und haben Vom Rheingau mehr erwartet.
Ausgerechnet der BUND (Bundesvorsitzende Angelika Zahrn) sorgt sich um die Natur und regt sich zusammen mit dem NABU (Landesvorsitzender Siegfried Schuch) auf. Sie sprechen plötzlich vom "einmaligen Charakter der Landschaft und deren Bedeutung für den Vogel- und Naturschutz". Bei den zahllos und wahllos im Land verteilten Windrädern haben sie nichts dagegen, wenn der Charakter der Landschaft durch Windradmonster verhunzt wird und den von ihnen genannten (Zug)vogelarten bedeutende Brut- und Rastgebiete rigoros zerstört werden. "Der Landesvorsitzende des Nabu Rheinland-Pfalz nannte die jetzigen Brückenpläne aber "gefährlich", da erstmals ein privater Investor ins Spiel komme." Na so was! Gegen private Investoren bei Windindustriekomplexen hat er doch auch nichts, oder? Auch daß dort "die möglichen Gewinne privatisiert, die zu erwartenden Kosten jedoch sozialisiert" werden, stören weder BUND noch NABU. Sie sitzen hier in einem Boot mit der Windlobby, deren "Produkt" sie anpreisen, um zu verdienen. - Vielleicht haben deshalb nur 600 Leute an der Kundgebung teilgenommen, über die sich somit auch der GRÜNE Mehring nicht mehr zu wundern braucht!
Europareservat Rheinauen - eine vernünftige Alternative muß her: Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens kann eine Ausweitung bestehender Fährverbindungen das Europareservat Rheinauen auf Dauer nicht retten. Zwischen Worms und Bingen gibt es aus naturschutzfachlicher Sicht einige "weniger wertvolle" Abschnitte. Insbesondere die Industriebereiche bei Mainz und Worms, die zudem eine gute Fernstraßenanbindung vorzuweisen haben, sollten ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Dort wäre zur Schonung des Europareservat Rheinauen eine Maut-Finanzierte Brücke "verkehrspolitisch sinnvoll" und durchaus vertretbar. (04.09.01)

Laut Wormser Stadtnotizen liegen Pläne zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie aus, die allerdings keine neuen Vogelschutzgebiete in Worms vorsehen. Worms ist also vogelfrei. (04.09.01)

Wann endlich ist Ingelheim so weit? Dort kann die Vogelschutzrichtlinie der Grund sein, Wenn der OB sich aufregt..., Rodde und von Opel sich wehren, und sich die Front zwischen Stadt und Grundbesitzern auf der einen sowie dem Umweltministerium auf der anderen Seite immer mehr verhärtet. - Die wehrlose Kreatur, um die es eigentlich gehen sollte, ist zu bedauern ... (04.09.01)

Fördermonopoli - Laut Wirtschaftsministerium sind seit Mai 2000 über 500 Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien mit rund 4,15 Millionen Mark gefördert worden. Für die Förderung eines Pilot-Projektes zur Nutzung tiefer Erdwärme werden 50.000 Mark in die Erde gesteckt, weil diese Energieform gegenüber der Solar- und Windenergie den Vorteil habe, dass sie unabhängig von Jahreszeiten, Witterungseinflüssen und Tageszeiten zur Verfügung stehe.
Denn das Wirtschaftsministerium will kein Wasser in der Rhein tragen. Die Windenergie werde vom Land nicht gefördert, da die Betreiber durch die entsprechende Einspeisevergütung bereits ausreichende Einkünfte erzielten. Damit bestehe ein wirtschaftlicher Anreiz für weitere Anlagen, der nicht noch zusätzlich mit Steuergeldern subventioniert werden müsse. - Was ist mit den "mittelbaren" steuerlichen Subventionen in Form von "Ansparabschreibungen" u. dgl.?
In den vergangenen zehn Jahren habe das Land Rheinland-Pfalz die "Markteinführung erneuerbarer Energien" mit 55 Millionen Mark gefördert. Von 1990 bis 1997 hätten rund 24 Millionen Mark für 142 Windkraftanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 46 Megawatt zur Verfügung gestanden. Erfolgreiche Förderung der erneuerbaren Energien! Oder

windige Schönrechnerei: Nach einer Analyse der Universität Kaiserslautern sei die finanzielle Unterstützung der Windenergie in den vergangenen Jahren "hocheffizient" gewesen und habe maßgeblich die Markteinführung in Rheinland-Pfalz begünstigt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Rheinland-Pfalz habe bereits rund 20% erreicht - wohlgemerkt alle zusammen, nicht die Windkraft alleine! Die Stromerzeugung aus "erneuerbaren Energien" habe sich von 773 Gigawatt-Stunden im Jahr 1991 auf 1 478 Gigawatt-Stunden im Jahr 2000 fast verdoppelt. Nicht erwähnt hat "man", daß an der rheinland-pfälzischen Stromerzeugung aus "erneuerbaren Energien" Wasserkraftwerke einen Anteil von 83% haben, Windräder aber nur mit 10%, Biomasse ohne Müll mit gut 4% und Photovoltaikanlagen mit knapp 0,05% beteiligt sind. Das entspäche, so das Wirtschaftsministerium, dem durchschnittlichen Stromverbrauch von über 422 000 rheinland-pfälzischen Haushalten. Ergo konnten die Wasserkraftwerke rein rechnerisch 350.260 rheinland-pfälzische Haushalte, die Windräder - allerdings nur wenn der Wind wehte - 42.622 rheinland-pfälzische Haushalte versorgen ...
Daß der Windstrom-Anteil an der Nettostromerzeugung knapp 3%, an dem Stromverbrauch noch nicht einmal 1% ausmacht, hat "man" natürlich nicht erwähnt!
Was lernen wir daraus? - Das Wirtschaftsministerium verschwendet(e) die von uns gezahlten Steuergelder "hocheffizient"! (04.09.01)
... damit ein paar Leute mit Windparks Renditen einfahren oder baden gehen ... Lesen Sie dazu

Tipps in der taz zum WKA-Investment
"Wer investiert, kann bei Windparks Renditen von etwa 8 bis 12 Prozent einfahren - oder baden gehen. So berichtete die Zeitschrift Neue Energie kürzlich über ein Projekt in Bayern, bei dem das Windangebot bis zu 60 Prozent hinter den Prognosen zurückgeblieben ist. Mangels Wirtschaftlichkeit würden die beiden 600-Kilowatt-Maschinen wieder abgebaut. Die 30 Kommanditisten bekämen "einen nennenswerten Anteil ihrer Einlagen" zurück.
Weil nur schwer die Spreu vom Weizen zu trennen sei und man keine Liste über "schwarze Schafe" führe, habe der Bundesverband Windenergie eine Infobroschüre zusammengestellt.
So müsse der Beteiligungsprospekt dem Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) "in vollem Umfang entsprechen und sollte von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beurteilt worden sein". Damit sicher sei, daß "die aus Sicht eines verständigen und durchschnittlich vorsichtigen Anlegers für eine Anlageentscheidung erheblichen Tatsachen vollständig und richtig enthalten sind", über "Chancen und Risiken aufgeklärt wird, technische Daten, Windparkstandort und Energieertrag, die Kosten der Investition, sowie wichtige Verträge und Vertragspartner genannt werden.
Bei Messungen sollte eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 6 m/s in Naben Höhe "herauskommen". (Falls sie durchgeführt wurden ...).
"Abweichungen der Windgeschwindigkeit von nur einem Prozent zu könnten Ertragsminderungen von bis zu drei Prozent bewirken! Bei den vorgelegten Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollte man mit "einer Restunsicherheit rechnen".
"Nur in Ausnahmefällen"
soll bei der Investitionsplanung der vom BWE empfohlene Orientierungswert von ca. 1,40 Mark pro kw/h überschritten werden. So dürfe ein Windpark, "bei dem die Anlagenverfügbarkeit und vielleicht sogar der Ertrag durch eine mehrjährige Garantie eines namhaften Generalunternehmers abgesichert sind, etwas teurer sein als ein Park, der nur über die normale Garantie des Anlagenherstellers verfügt".
Sehr wichtig seien die Betriebskosten, zu denen Rücklagen für den Abriß der Anlage, Versicherungen, laufende technische Prüfungen durch Gutachter, Reparatur- und Wartungskosten zählten. "Gespart" würde vor allem bei letzteren. Daher seien in vielen Prospekten die Betriebskosten mit 5% des Nettoertrags zu niedrig angesetzt. Laut BWE müßten ca. 4,5 Pfennig pro kWh angenommen werden. 10% des Nettoertrags für die ersten 10 Jahre und 21-26% für die letzten 10 Jahre seien realistisch.
"Doch bei aller ausgiebigen Prüfung muss sich jeder Investor vor Augen halten: Wer sich an einem Windpark beteiligt, geht ein unternehmerisches Risiko ein. 'Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht', so der Bundesverband Windenergie. Ob sich eine Windparkbeteiligung im Einzelfall rechnet, sollte man deshalb 'am besten von einem Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder Rechtsanwalt' beurteilen lassen, der 'über spezielles Know-how im Bereich der geschlossenen Fonds verfügt'."
(04.09.01)

Ebenfalls in der taz, Meldungen aus der Offshore-Szene: Weil die Flächen an Land knapp würden, glaubt Trittin, der Bau großer Anlagen auf See sei logisch. Das muss kacheln in der Nordsee Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) auf Promo-Tour für Offshore Windkraft in Niedersachsen / Ortstermin mit Trittin, Fischern und Windräderbauern. (04.09.01)

Trau schau wem ... Eine Mail aus dem Odenwald: »Die Firma JuWi - so Bürgermeister Keursten auf der öffentlichen Sitzung der Gemeindevertrtung vom Dienstag, dem 28. August - hat nach der  Bürgerversammlung vom 17. August den eindeutigen Gegenwind der Rothenberger Bevölkerung gegen den Standort Rothenberg gespürt und mündlich zugesagt, keine Baugvoranfrage an den Kreis zu richten. Allerdings wollen sie auch die Pachtverträge nicht zurückgeben. Man darf vermuten, dass sie damit verhindern will, dass eine Mitbewerberfirma im Windkraftwirtschaftssektor vielleicht doch zum Zug kommt. Es ist eben doch "Goldgräberstimmung" und die Firmen "stecken ihre Claims ab"!« Wegen der Windräder klagt Rothenberg gegen Regionalplan (03.09.01)

Kein Wunder, anderen Orts soll eine „Förmliche Hysterie“ unter den Antragstellern für weiße "Spargel" ausgebrochen sein, die regelrecht ins Kraut schießen. Diese Vielzahl von Betreiber und Grundeigner seien "nicht unter einen Hut zu kriegen und bekriegten sich teilweise sogar gegenseitig."

ROTHENBERG: Rechtliche Schritte gegen Windkraft Eine „Gutachterliche Stellungnahme zum Bau der Windenergieanlagen in Rothenberg“ war vom SPD-Ortsverein Rothenberg/Finkenbach in Auftrag gegeben, um den rechtlichen Status klären zu lassen. Als Fazit des Gutachtens können laut Pressemitteilung der SPD auf Grund bestehender gesetzlicher Bestimmungen in Rothenberg keine Windräder gebaut werden. Die SPD-Fraktion beschloß einstimmig einen Antrag durchzubringen, der gegen die Festlegung des Standorts Rothenberg im Regionalplan rechtlich vorgeht. Die Sozialdemokraten sind sich darin einig, dass der im Regionalplan ausgewiesene Standort für die Bürger von Rothenberg nicht zumutbar ist. Die Anlagen seien zu nahe am Ort geplant. Auch das Angebot der Firma JuWi, sich mit zwei Anlagen zu bescheiden, sei nicht akzeptabel. (03.09.01)

Kräftiger Gegenwind beim Thema Windkraft Eine Mossautaler Delegation hatte sich Windparks in Rheinland-Pfalz und im Saarland angesehen, für die juwi mit der Parole „Frischer Wind für sauberen Strom“ wirbt. Davon will der 600 Mitglieder starke Verein zum Schutz der Landschaft und Umwelt Mossautal/Steinbuch nichts wissen. "Schützt unsere Landschaft und Umwelt“ bekundet der Verein." Anläßlich der Infoveranstaltung glaubte wohl keiner mehr den juwi Werbesprüchen, denn der Artikel endet mit dem Satz: "Auch grüner Strom ist also nicht ohne Konflikte mit grünen Anliegen zu haben. Die Meinungsbildung in Mossautal soll fortgesetzt werden." (03.09.01)


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