An das Achimer Kreisblatt
Herrn Chefredakteur Manfred Brodt
per Fax Nr. 04202-51 51 49, am 28.01.02Sehr geehrter Herr Brodt,
meine Achimer Freunde faxten mir die Enercon-Antwort auf meinen Leserbrief vom 19.01. in Ihrer Zeitung. Ich nehme an, dass es wohl nicht unbescheiden ist, Ihnen darauf eine Stellungnahme zukommen zu lassen mit der Bitte, sie im Interesse Vieler, denen es schwer fällt, sich zu Wort zu melden, auch in Ihre Zeitung einzurücken. Dabei beziehe ich mich auch ein wenig auf meine Zwischennachricht vom 20.01., von der ich im Augenblick nicht weiß, ob sie Eingang in Ihre Meldungen und Nachrichten gefunden hat. Hier mein heutiger Text:
Dass der Krug nur so lange zu Brunnen geht, bis er bricht, bleibt auch der Windbranche nicht verborgen. Bei einer durch exzessive wirtschaftliche Stützung, Ideologie (inzwischen schon etwas bröckelig) und gesetzliche Flankierung ermöglichten Zuwachsrate von 60 (sechzig!) Prozent sind ebenso exzessive Propagandamaßnahmen wie der kürzlich vom BWE veröffentlichte Weltmeister-Jahres-Jubel nötig, um aus der "intellektuellen Umweg-Rendite" - wie ein renommierter Klimaforscher die lohnende Volksverdummung kürzlich elegant umschrieb - möglichst lange erfolgreich Profit zu ziehen.
Wie ausserordentlich unerwünscht Aufklärung auf diesem Gebiet ist, zeigt die Tatsache, dass ein einfacher Leserbrief, der die Dinge beim Namen nennt, den Hecht im Karpfenteich des mächtigen Bundesverbandes WindEnergie, nämlich den absoluten Branchenführer Enercon, auf den Plan ruft. Dahinter steht die Hoffnung, ein über die reine Sorge um die Vereinnahmung unseres landschaftlichen Lebensumfeldes hinausgehendes Nachdenken umgehend zu ersticken, auch wenn dafür nichts anderes zur Verfügung steht als die üblichen, inzwischen angepassten Argumente aus dem unerschöpflichen Utopie-Potenzial der Windlobby.
Windräder bleiben mit ihrem ausschließlich additiv im Netz unterzubringenden, teuren und schwankenden Stromangebot echte Parasiten, in deren Hintergrund herkömmlichen Kraftwerke einen Stand-by-Betrieb aufrechterhalten müssen, der nicht dadurch besser wird, dass Mittelast-Kraftwerke ihn auch für die schwankende Strom-Nachfrage leisten müssen. Angebot und Nachfrage sind hier zwei sehr verschiedene Schuhe. Die sauber hochgerechnete CO2-Verminderung wird mitsamt der bescheidenen Ressourcenschonung zum sauberen und milliardenschweren Etikettenschwindel, für den unsere Kinder geradestehen müssen.
Bei der Beanstandung des Begriffes "Subvention" kann man nur müde abwinken, denn für den Bürger ist es einerlei, ob er als Steuerzahler oder als Stromkunde diese Boom-Branche finanziert.
So weit mein Diskussionsbeitrag.
Mit freundlichen Grüßen, Christa-Maria Hartmann