Worms, die Stadt der Nibelungen, Lutherstadt ...


Wormser Zeitung, 29.11.2001
Es bleibt bei drei Windrädern
Von unserem Redaktionsmitglied Johannes Götzen
Grund dafür ist ein Ratsbeschluss aus dem Jahr 1999. Seinerzeit wurde zum einen beschlossen, dass nur im Bereich der Raststätte Wonnegau, wo dieser Tage die drei Windräder gebaut worden sind, solche Windkraftanlagen entstehen dürfen. Zugleich wurde festgelegt, dass es maximal drei Stück sein dürfen, hieß es gestern im Bauamt auf Nachfrage der WZ.
In der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses waren die Windräder auf Herrnsheimer Gemarkung Thema. Jürgen Müsel (CDU) aus Herrnsheim nannte sie „mit das Hässlichste, was geschehen konnte.“ Er forderte, dass keine weiteren Windräder entstehen dürften. Genau dies verhindert besagter Stadtratsbeschluss, den Bürgermeister Georg Büttler (SPD), Vorsitzender des Umweltausschusses, als vorausschauend lobte. Seinerzeit hatte die CDU beantragt, im Flächennutzungsplan ein Sondergebiet für Windräder auszuweisen, damit nicht an sensiblen Stellen solche hohen Anlagen entstehen. Außerdem verhindert er die Entstehung eines regelrechten „Windparks“, wie er etwa in Flomborn in den vergangenen Jahren gewachsen ist. [Anmerkung d. tf-: Der Flomborner Wind"park" ist nicht in "Jahren gewachsen". Vielmehr sind mit den 13 Windrotoren in einer regelrechten Nacht- und Nebelaktion binnen weniger Monate vollendete Tatsachen geschaffen worden! In Flomborn war das gleiche Windradunternehmen zugange wie in Worms].
Während Jürgen Müsel die Windräder als „Abschreibungsobjekte für einige Leute“ bezeichnete, sprach Ludger Sauerborn (Grüne) von einer „Polemik gegen Windkraft“. Er nannte die Windräder energetisch sinnvoll.
Wormser Zeitung, 30.11.2001
Gerüchte sorgen für Wirbel
Ortsbeirat Herrnsheim: Bleibt es wirklich bei den drei Windrädern?
Von unserem Redaktionsmitglied Johannes Götzen
HERRNSHEIM - Wird es wirklich bei diesen drei Windrädern auf der Herrnsheimer Höhe bleiben? Eine Frage, die die Herrnsheimer offensichtlich weiter bewegt. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates am Mittwochabend jedenfalls war deutlicher Unmut über den Betreiber der Anlage an der Autobahn zu hören. Regelrecht „geschockt“ sei er von der Größe der Windräder, erklärte Bernd Wengrzik, Sprecher der SPD-Fraktion. Er betonte, dass er nach wie vor für die Nutzung der Windkraft sei, dass die Windräder aber so groß würden, dass „man sie schon von Mainz aus sieht“, das habe er nicht vermutet, als es damals um die Standortsuche ging. Silvia Gutjahr, Sprecherin der CDU, hieb in die gleiche Kerbe: „Der Betreiber nutzt das maximal Mögliche aus.“ Die Windräder sind inklusive Rotor 123 Meter hoch.
In den vergangenen Tagen tauchte immer mal wieder das Gerücht auf, es sei dort oben ein weiteres Windrad geplant oder gar bereits genehmigt. Doch im Bauordnungsamt, das einen Antrag auf Baugenehmigung kennen würde und bearbeiten müsste, weiß man davon nichts. Amtsleiter Bernhard Molter erklärte gegenüber der WZ: „Uns liegt nichts vor.“ Gleichwohl scheint es zumindest Interessenten zu geben. Ortsvorsteher Hans Kissel wusste jedenfalls zu berichten, dass vor kurzem eine Stuttgarter Firma bei ihm anrief, weil sie gerne weitere Windräder errichten wollte. Kissel lehnte das Angebot ab.
Wie bereits gestern berichtet, dürfen nach heutiger Beschlusslage keine weiteren Windräder auf der vom Stadtrat beschlossenen Sonderfläche entstehen. Sowohl die Fläche als auch die Stückzahl sind begrenzt: Auf drei Windräder, und die stehen bereits dort oben. Gleichwohl beschloss der Ortsbeirat am Mittwoch einstimmig eine gemeinsame Anfrage an die Stadtverwaltung. Sie soll den Herrnsheimern sagen, ob an den Gerüchten für weitere Windräder etwas dran ist.
600 Mark hat der Vorort beim Stadtteilwettbewerb gewonnen. Dieses Geld soll der Jugendarbeit zugute kommen, wurde einhellig beschlossen. Es soll der Ausrichtung des für August geplanten Sport- und Spielfestes dienen (siehe dazu auch unten stehenden Artikel).Kommentar

Kommentar
Hinterher ist zu spät - Von Johannes Götzen
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer, sagt der Volksmund aus Erfahrung. Das vermutet auch der Herrnsheimer Ortsbeirat, weshalb er deutlich seinen Unmut über die riesigen Windräder äußert und klar macht, dass er keine weiteren will. Das ist gut so, denn theoretisch könnte der Stadtrat seinen Beschluss, wonach nur drei Anlagen dort stehen dürfen, auch wieder ändern und weitere Windräder genehmigen. Da ist es sinnvoll, dem übergeordneten politischen Gremium rechtzeitig die Meinung zu sagen. Einen Vorwurf muss sich der Ortsbeirat und hier insbesondere die SPD allerdings gefallen lassen: Sie hätten sich besser informieren müssen - und zwar vorher. Zeit, sich in der rheinhessischen Nachbarschaft umzusehen, war ausreichend vorhanden. Man hätte sie nutzen sollen. - Herr Götzen hat recht!

Sie drehen sich noch nicht am 19.11.2001

Wenn die Hügel Flügel kriegen ...., z. B. bei Worms - Jähes Erwachen und der "Wirbel um die ersten Windkrafträder" (im September 01)

Stadtnotizen
Vom 01.09.2001
Pläne liegen aus
Zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie der EU müssen in Rheinland-Pfalz neue Vogelschutzgebiete geschaffen werden. Der Plan sieht allerdings keine neuen Vogelschutzgebiete in Worms vor. Aus diesem Grund sieht die Stadtverwaltung von einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema ab. Wer sich dennoch für den Plan interessiert und die Erläuterungen zur Ausweisung von Vogelschutzgebieten lesen möchte, kann ihn im Amt für Umweltschutz und Landwirtschaft, Ämterhaus im Adenauerring 1, Zimmer 214, einsehen. Die Pläne liegen bis zum 12. September aus. Das Amt hat montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Wer sind Nibelungen?
Wer sind die Nibelungen? Sind es die „Nebeljungen“, die mythischer Waberlohe entstammen, oder lassen sie sich historisch fassen? Diese Frage hat die Forscher zu vielen Zeiten bewegt und stellt sich in Worms als Nibelungenstadt erneut. Am Montag, 3. September, 20 Uhr wird das Thema im Rahmen der Seminarreihe „Das Nibelungenlied - Facetten eines Epos“ im BIZ, Hörsaal West diskutiert. Dr. Jürgen Breuer wird vor allem auf die Nibelungen und Burgunden im Lied und ihre historischen Vorbilder eingehen. Eingeladen sind alle, die sich für die historischen Hintergründe des Lieds interessieren.

Trotz allem:

fahr mal hin - nach

<- Klick!

schauen Sie sie sich an,

die älteste deutsche Stadt


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