Sehr geehrte Frau Voß,

auf  Ihrer Web-Seite finde ich unter "Kontroverse Windkraftnutzung" zwar die Ausführungen von Frau Hustedt, Ihre Antwort läßt sich aber leider nicht öffnen!

Ist der Text vielleicht einer "parteiinternen Zensur" zum Opfer gefallen?

Das wäre schade, denn mit den Menschen "verderben" es sich die "GRÜNEN" zur Zeit ja komplett. Im Unterschied zu BSE, gegen dessen Gefahren sich jeder Einzelne selbst schützen kann, indem er Vegetarier wird, können sich betroffene Anlieger von
Windkraftindustrieanlagen zur Zeit ja noch kaum wehren. Je stärker aber die WKAs der Bevölkerung auf den Leib rücken, desdo größer wird das Protestpotential werden.

Am 06.06.01 trafen wir bei der Anhörung der FDP-NRW zu diesem Thema auf mehr als 150 Mitglieder von ca. 60 Bürgerinitiativen gegen WKAs allein aus NRW. Bundesweit soll es inzwischen mehr als 500 Bürgerinitiativen geben. Das allein spricht schon eine deutliche Sprache.

Wenn die Durchsetzung der Windkraftnutzung in der Nähe von Wohngebieten (nach meiner Ansicht sollte zu von Menschen genutzten Gebäuden der Mindestabstand für Einzelanlagen 3 km und für "Windparks" 5 km betragen, wenn man sich schon
nicht ganz zum Stopp weiterer Installationen entschließen kann) so wie zur Zeit weitergeht, werden sich nach der FDP auch die CDU und die SPD dafür aussprechen müssen, dem Gesundheitsschutz für die Bürger den Vorrang vor dem Ausbau der Windenergietechnik in besiedelten Gebieten zu geben.

Noch wissen ca. 80% der Bevölkerung (so wie ich bis zum 07. Mai dieses Jahres) nicht, was tatsächlich auf sie zukommt. Die Frage, ob ich die Nutzung von Windenergie gut finde, hätte ich im April auch noch mit ja beantwortet, weil ich dabei an menschenleere Standorte wie z.B. bei Paderborn gedacht hätte. Dass es Gesetze gibt, mit denen die Gestaltungsrechte der Gemeinden übergangen werden ("Privilegierung"), um der Bevölkerung in den Gemeinden Windkraftindustrieanlagen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld aufzuzwingen, hätte ich mir nie "träumen" lassen.

Ich bin seit kurzem SPD-Mitglied und mein Hauptthema in dieser Angelegenheit ist die Gesundheit. Wenn aber die Klagen der echten Naturschützer über die Schäden der "Windräder" in unseren Naherholungsgebieten nur annähernd stimmen, werden die
"GRÜNEN" die 5%-Hürde bei den nächsten Wahlen bald nicht mehr schaffen.

Ob sich WKAs wirtschaftlich rechnen oder nicht (z.B. ein wichtiger Kritikpunkt im Antrag der FDP vom 06.06.01), ist für den "typischen" Wähler der "GRÜNEN" sicher nicht von hauptsächlicher Bedeutung. Wenn aber die Nachrichten über
die Ausbeute der "Kranichhäcksler" in der Vogelwelt die echten Naturfreunde mehrheitlich erreichen werden (und dazu trägt jeder neue Standort bei!), wird Ihre Partei leider ihre Basis bei den Wählern verlieren. Das wäre sehr schade, denn dann hätte die SPD bei Koaltionsverhandlungen keine große Auswahl mehr.

Wenn Sie mir den Text Ihrer Antwort zu "Kontroverse Windkraftnutzung" vielleicht als Anhang einer eMail schicken könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
uwe jürgens